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additionen - Erwerbungen des Kunsthistorischen Museums 1990-2008: Eine Art Bilanz also?

Unter „Additionen, Erwerbungen 1990-2008“ versteht das KHM eine Präsentation jener Objekte, die während der sich ihrem Ende neigenden Ära Seipel zu den diversen Sammlungsbeständen hinzukamen. Ein Museum, das nicht kaufe, missachte die durch Bundesgesetz und ICOM festgelegten Aufgaben, betonte der Direktor. Der gesetzlichen Verpflichtung wurde entweder durch ergänzende Ankäufe, durch Rückkäufe von Werken, die früher zum Bestand gehörten oder durch Schenkungen nachgekommen. Den Gesamtwert schätzt der Hausherr auf über acht Millionen Euro. Eine Auswahl von etwa 150 Stück – Gustostückerln aus den verschiedenen Abteilungen – werden bis November im Sonderausstellungssaal und den angrenzenden Räumen gezeigt. Profitiert wurde dabei von der vorangegangenen Arcimboldo-Ausstellung: die Wandfarben sind geblieben und ebenso die Aufteilung des mittleren Saales. Zu den ergänzenden Ankäufen gehört u. a. jene Sphinx, die wegen Provenienz und Ankauf viel Staub aufwirbelte und schlussendlich enigmatisch blieb – eine der „bedeutendsten Erwerbungen“ wird im Vorwort des Katalogs versichert. Sie ist zu besichtigen. Zu den Rückkäufen sind jene Teile der Rosenblatt-Garnitur Kaiser Maximilians II hinzuzuzählen, die 1805 vermutlich von Franzosen entwendet wurden. Ein kleines Bild von Lucas van Valckenborch „Kaiserlicher Waldspaziergang mit dem Neugebäude“ konnte nach fast zwei Jahrhunderten wieder in die Sammlungen integriert werden. Warum und wann es diese verlassen hatte, ist nicht mehr nachvollziehbar. Einige wertvolle Musikinstrumente kamen durch Schenkung von Evelyn und Herbert Axelrod ins Haus. Ein anderer privater Sammler hat einen Teil geschenkt und einen Teil verkauft – über 300 Gläser gingen so von Rudolf von Strasser in den Besitz des Museums über. Es gab aber auch Subtraktionen – und zwar in Form von Restitutionen. Eines von zehn an Bettina Looram-Rothschild restituierten Bildern wurde ans Museum zurückgeschenkt. Das Porträt des Grafen Sinzendorf hängt an prominenter Stelle. Man sieht den barocken Mann gleich beim Eintreten in den Saal. Direktor Schütz hofft, dass diese Schenkung juristisch so abgesichert ist, dass sie dem KHM für weitere Generationen erhalten bleibt.
Mehr Texte von Maria-Gabriela Martinkowic

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additionen - Erwerbungen des Kunsthistorischen Museums 1990-2008
23.07 - 02.11.2008

Kunsthistorisches Museum
1010 Wien, Burgring 5
Tel: +43 1 525 24 0
Email: info@khm.at
http://www.khm.at
Öffnungszeiten: Di-So 9.00-18.00


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