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Birgit Knoechl: Dezent und Raumgreifend

Dass es in der Galerien und Ausstellungslandschaft ganz wesentlich auf den Wiedererkennungswert von Kunst ankommt ist beinahe eine Binsenweisheit in der Szene. Und an dieser Unverkennbarkeit fehlt es der 1974 geborenen Künstlerin sicher nicht, sind doch die gezeigten Werke zumindest im heimischen Kunstbetrieb einzigartig. In Tusche gemalte, gestische Formen und Ornamente, teilweise an reale Pflanzen erinnernde Formen sind es, was der Besucher/ die Besucherin in der Stargalerie derzeit zu sehen bekommt. Distelköpfe und Runen, Blätter und Knospen meint man zu erkennen wenn man die durchwegs organisch-floralen Formen betrachtet. Worum es sich tatsächlich handelt bleibt aber ungeklärt, und soll es wohl auch. Eine ganze Wand füllend, eine Arbeit neben der anderen, wirkt das Ensemble zuerst fast wie eine aufwendige Tapete, allerdings erschließen sich diese Arbeiten erst nach eingehender Betrachtung. Nicht nur, dass erst nach einiger Zeit klar wird, dass es sich um Scherenschnitte handelt, auch die leichte Räumlichkeit die die Arbeiten zu entwickeln vermögen, das in den Raum Treten erschließt sich erst wenn man bereits längere Zeit, auf eine Eingebung wartend, vor den Bildern steht. Dann beginnen die blassen Schatten den die Scherenschnitte auf das dahinter liegende Blatt werfen zu wirken und eine Dialektik von Licht und Schatten setzt sich in gang. Diese scheint der eigentliche Schlüssel zu den Bildern zu sein. Sofort hingegen erschließt sich die Skulptur, welche die Künstlerin beinahe als Gegenpol zu den brav aneinander gereihten ausgeschnittenen Tuschebildern im Galerieraum platziert hat. Auch sie besteht aus solchen Scherenschnitten, aber hier sind sie über einem schwarzen Eisengerüst zu einer verspielt verschlungenen Skulptur arrangiert. Das Selbe Ausgangsmaterial und doch so verschiedene Ergebnisse. Was an der Wand wie eine oft unbeholfene Abbildung der Natur wirkte ist hier ein wucherndes Gewächs in schwarz- weiß. Wie bereits erwähnt verfügt die Künstlerin über eine sehr eigenständige und klare Bildsprache, der sie auch in dieser Ausstellung treu bleibt. Gut möglich, dass diese charakteristischen Arbeiten in Zukunft des Öfteren zu sehen sein werden.
Mehr Texte von Wolfgang Pichler

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Birgit Knoechl
18.05 - 24.06.2008

Startgalerie im MUSA
1010 Wien, Felderstraße 6-8, neben dem Rathaus
Tel: +43 1 4000 8400, Fax: +43 1 4000-99-8400
Email: musa@musa.at
http://www.musa.at
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 11-18, Do 11-20, Sa 11-16 h


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