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ART|39|BASEL: Artspektakel in Basel. Die Erste.

Untere Etage in der Halle 2 Die 39. Art Basel ruft ihre Jünger und rund 1000 Galerien sind dem Ruf gefolgt, von denen nun 300 auserwählte Galerien die Herzen der SammlerInnen erfreuen und die Geldbeutel erleichtern. Im hochpreisigen Sektor ist allen Unkenrufen zum Trotz die Stimmung generell eher gut. Einige jammern, wie jedes Jahr – andere frohlocken, wie jedes Jahr. Mit einer herrlichen Idee macht die Fondation Beyeler gleich zu Beginn des Rundgangs auf sich aufmerksam. Sie griff eine Anregung Mark Rothkos von 1954 auf und schuf eine "kleine Kapelle", in der die stetig umher hastenden Nomaden des Kunstbusiness angesichts eines rot-orangen Gemäldes Rothkos und einer Skulptur Giacomettis einige Momente des Innehaltens finden können, (sofern sie dazu überhaupt in der Lage sind). Die meisten Galerien frönen wie jedes Jahr der üblichen Greissler-Laden-Philosophie gemäss dem Motto: »Wer keine Agnes Martin mag, der mag halt Niki de Saint-Phalle.« und fahren auch in diesem Jahr recht gut damit, denn in diesen Fundgruben finden sich immer wieder die herrlichsten Entdeckungen. So ist das Window Shopping des Käufers mit dem kleinen Geldbeutel liebstes Kind, wohingegen andere mit ernster Miene ihre Einkaufslisten abarbeiten. Hier und dort finden sich etliche Prachtstücke, die es zu entdecken gilt, wie Helen Frankenthaler um 8.2 Mio USD und zwei bereits verkaufte Ad Reinhardts bei Marlborough, Robert Mangolds zweiteiliges Gemälde 'Corrected Rectangle' von 1979 bei Verna um 267.000 €, das hellgraue polierte Gemälde 'No Matter' des jungen Briten Tom Chamberlain bei Aurel Scheibler um 14.500 € oder Ed Ruschas 'ACE' von 2004 um 85.000 € bei Anthony Meier, der auch bierdeckelgrosse Gerhard Richter um 50.000 USD für diejenigen bereithält, die immer noch keinen Richter zu Hause haben. Und dann plötzlich stolpert man unversehens über die legendäre 'Base Magica. Scultura Vivente' von Piero Manzoni von 1961 auf der einst auch Marcel Broodthaers seine Weihe zum Künstler erhielt. Dieses absolute Kleinod für jedes Museum moderner Kunst gibt es bei Galleria Tega, Milano um preisgünstige 500.000 €. Bei Jack Shainman Gallery finden sich Portraits zwischen 3.500 bis 18.000 USD des aus Mali stammenden Fotografen Malick Sidibé, dessen Studiofotografie so manche Überraschungen bietet. Und auch Hans Kraus ist wieder vertreten mit Werken von Fox Talbot und einigen Raritäten von Joseph Vicomte Vigier. Noch immer hält der Trend zum Ornamentalen an und ist in vielfältiger Form vorhanden. So finden sich bei Max Hetzler neuere farbenfrohe Gemälde von Markus Oehlen (20.000 resp. 45.000 €) und ein Stahl-Paravent aus Küchenreiben von Mona Hatoum um 180.000 €. Zu den stärkeren Eindrücken in diesem Basler Allerlei zählen auch in diesem Jahr die Einzelpräsentationen. Allen voran die neueren Arbeiten der Reihe 'Lenticular' zwischen 120.000 bis 150.000 USD und die 'Cities' um 200.000 USD von Mike Kelley bei Jablonka. Auch Kohn hält mit Gemälden von John McLaughlin aus den 1960er Jahren zwischen 125. und 170.000 USD eine gelungene Überraschung bereit.
Mehr Texte von Harald Krämer

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ART|39|BASEL
03 - 08.06.2008

Art Basel
4005 Basel, Messe Basel, Messeplatz Halle 1 und 2
http://www.artbasel.com


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