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Geiger statt Gillick

Auch dieses Mal ist niemand auf die Idee gekommen, Rupprecht Geiger als deutschen Vertreter zur Biennale nach Venedig zu schicken. Dabei wäre es höchste Zeit: Der Mann ist 100 Jahre alt und der letzte lebende Künstler aus Deutschlands Aufbruchzeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Der gelernte Architekt war als Maler Autodidakt und arbeitete in diesem Metier zunächst als Kriegsmaler. 1948 stellte er in Paris im "Salon des Réalistes Nouvelles" aus, 1949 gründete er zusammen mit Willi Baumeister, Matschinsky-Denninghoff und Fritz Winter die Grupppe ZEN 49, die entscheidenden Anteil an der Entwicklung der bundesrepublikanischen Kunst in den 50er Jahren hatte. Wie die meisten seiner damaligen Zeitgenossen sucht der viermalige Documenta-Teilnehmer in einer abstrakten Formenwelt nach einer universellen Sprache, die sich jenseits von Historie mitteilt. Die Farbe ist sein entscheidendes Ausdrucksmittel: „Die Farbe drängt – wenn sie richtig eingesetzt wurde, [...] automatisch zu einer Form, einer jeweils ganz bestimmten Form.“ Eine dieser ganz bestimmten Formen - „OE 299/59“ - ist am 5. Juni als Lot 314 bei Ketterer in München zu haben, zu einem Schätzpreis ab 40.000 Euro. Das ist nicht weit entfernt von den 57.600 Dollar, die das Werk vor einem Jahr bei Christies in New York inklusive Aufgeld gekostet hat. Der Auktionsrekord für ein Werk Rupprecht Geigers liegt bei 90.000 Euro netto, der 2006 bei Neumeister in München für ein grüßeres, aber späteres Werk erzielt wurde. www.ketterer-kunst.de
Mehr Texte von Stefan Kobel

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