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Geballte Ladung

Selten haben sich die Auktionen für Moderne und Zeitgenössische Kunst so geballt wie in diesem Frühjahr. Die deutschen Auktionshäuser scheinen vom 27. bis 30. Mai fast geschlossen zu einem Fernduell antreten zu wollen. Das Angebot ist durchgehend sehr ordentlich, auch wenn die internationalen Hochkaräter zumeist fehlen. Lediglich Lempertz hat mit Damien Hirsts Spot Painting „Dicetyl Phosphate“ (Lot 545 / Taxe 400.000 bis 550.000 EUR) einen der aktuellen Hot Shots im Angebot, der allerdings ambitioniert taxiert ist. Mit den teilweise virtuosen Zeichnungen Sigmar Polkes aus der Sammlung des ehemaligen Hamburger Akademieprofessors Carl Vogel ist den Kölnern jedoch das Augenmerk des internationalen Handels und der Sammler gewiss. Bei der Moderne wird es dann teurer. Die Gouache „Le Villages“ von Fernand Léger aus dem Jahr 1914 (Lot 163) soll 600.000 bis 700.000 Euro bringen, was bei der aktuellen Marktlage nicht übertrieben scheint. Lokalrivale Van Ham in Köln hat sich angesichts des terminlichen Gedränges auf den ungewohnten Dienstag geflüchtet. Auch hier gehören Arbeiten Sigmar Polkes zu den Highlights, allerdings die alchemistischen Gemälde mit Interferenzfarbe (Lots 663 und 665/Taxen 120.000 und 85.000 EUR). Außerdem gibt es frühe poppige Arbeiten von Martin Eder zu Schätzpreisen von 5.000 bis 22.000 Euro (Lots 473 bis 476). Villa Grisebach in Berlin hat die Zeitgenossen in einen eigenen kleinen Katalog ausgegliedert, der mit einem Interieur von Matthias Weischer (Lot 83/Taxe 100.000 bis 150.000 EUR) glänzt. Bei den ausgewählten Werken der Klassischen Moderne ist wieder einmal ein Millionenwerk von August Macke der Höhepunkt, „Kinder am Hafen“ aus dem Jahr 1914 (Lot 23) zu 1,5 bis 2 Millionen Euro. Auch in München wird das Moderne Segment aufgerufen. Bei Neumeister wird unter anderem eine „Paysage d´automne“ von Auguste Renoir (Lot 805/Taxe 240.000 bis 270.000 EUR) für mindestens eine Viertelmillion Euro auf den Block gehoben. In der Sonderauktion „Plastic Fantastic“ sind schrille Unikate des Modeschöpfers Emilio Pucci aus den 60ern zu haben. Karl & Faber hat das konservativste Angebot, da hier auch die Alte Kunst verhandelt wird. Ungewöhnlich sind frühe „Liegende Akte“ von Paul Klee (Lot 1021/Taxe 30.000 bis 40.000 EUR), die ihrer Entstehungszeit 1901 entsprechend zwischen Jugendstil und Symbolismus anzusiedeln sind. Auktionen: Lempertz Moderne Kunst, 28. Mai Zeitgenössische Kunst, 29. Mai Photographie, 31. Mai www.lempertz.com Van Ham Kunstauktionen Moderne und Zeitgenössische Kunst, 27. Mai www.van-ham.info Villa Grisebach Klassische und Zeitgenössische Photographie, 29. Mai Ausgewählte Werke, 30. Mai Contemporary Art, 30. Mai Kunst des 19, 20. und 21. Jhdt., 31. Mai Third Floor - Schätzwerte bis € 3.000, 31. Mai www.villa-grisebach.de Neumeister Neumeisters Moderne mit Afrikanischer und Außereuropäischer Kunst, 29. Mai www.neumeister.com Karl & Faber Alte Meister und Kunst des 19. Jahrhunderts, 28. Mai Moderne und Zeitgenössische Kunst, 29. Mai www.karlundfaber.de
Mehr Texte von Stefan Kobel

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