artmagazine Redaktion,
Europe Direct Special - Tschechien
Die Tschechische Republik ist am 1. Mai 2004 der EU beigetreten. Höchste Zeit, dass wir uns einmal eingehend auch mit dem Kunstgeschehen des Nachbarlandes auseinandersetzen.
Der Mai ist aber auch ein gesamteuropäisch relevanter Monat.
Am 9. Mai 1950 legte der französische Außenminister Robert Schuman mit seiner Erklärung den Grundstein für die heutige Europäische Union. Der Aufbau einer europäischen Organisation zwischen Ländern, die noch wenige Jahre zuvor in einem schrecklichen Krieg miteinander verstrickt waren, sollte durch eine zunächst vorrangig wirtschaftliche Zusammenarbeit den langfristigen Frieden auf dem Kontinent sichern.Der „Europatag“ am 9. Mai ist nach wie vor Anlass für Veranstaltungen und Festlichkeiten, die Europa den Bürgerinnen und Bürgern näher bringen und die Verständigung zwischen Völkern vertiefen sollen. Aktuelle Kunst in Tschechien Mit der Erweiterung europäischer Unionsbestrebungen lassen sich auch in der Kunstszene der neuen Beitrittsländer Veränderungen feststellen, die auf eine Professionalisierung des Kunstbetriebes in institutioneller Hinsicht ausgerichtet sind. Tschechien gilt hier als eines der Länder, das in den letzten Jahren zahlreiche Neuerungen in Richtung eines internationalen Ausstellungsbetriebes aufzuweisen hat. Während traditionelle Institutionen wie die Nationalgalerie durch die Prag Biennale und das Programm eines Milan Knižak gekennzeichnet sind, der eng mit den politischen Vertretern des Landes kooperiert, zieht es die junge Szene vor, ihre eigenen Repräsentationsmechanismen zu generieren, die sich gegen alteingesessene Strukturen richten und neue Formen der Produktion ermöglichen. Die jüngste Neuerung zeigte sich Ende 2007 mit der Eröffnung des TranzitDisplay Ausstellungs- und Diskursraumes, der die einstige Galerie Display, die in einem kleinen Straßenlokal außerhalb des Prager Zentrums operierte, mit dem von der Erste Bank-Gruppe geförderten Tranzit Programm zusammenführt und die lokale junge Szene mit internationalen Positionen in Einklang bringt. In einem Kellerlokal, das zwischen White Cube und Offspace formiert, lassen sich hier institutionelle Praxen und deren Kritik gleichermaßen finden. Neben den Bestrebungen Richtung non-profit Organisationen zeigt sich auch eine Zunahme an kommerziellen Galerien, die das Programm der seit mehr als zehn Jahren als einzige ernst zu nehmende Galerie Jirí Svestka komplettieren. Ein ambitioniertes Programm bietet die von Amerikanerinnen geleitete HuntKastner Galerie, die vor allem junge tschechische Positionen wie Jirí Skala vertritt, der auch immer wieder in Produktionen des Tranzit Programms eingebunden war. Weiters überraschen auch die Räume der Futura Galerie, bei der die Gründerinnen von HuntKastner zuvor tätig waren. In einem Souterrain, das an riesige Katakomben erinnert, sind hier seit 2003 immer wieder Großausstellungen von einem weiträumig installativen Charakter zu sehen. Wer sich für Fotografie interessiert, besucht die Langhans Galerie, die international renommierte Positionen wie Martha Rosler oder Miyako Ishiuchi zeigt und auf professioneller Basis Vermittlungsarbeit betreibt. Neben diesen neueren Institutionen sind nach wie vor in Prag die City Gallery (Aktuell: groupe guma guar / toleration limits) , das Rudolfinum oder das von Jan und Meda Mládek geleitete Kampa Privatmuseum einen Besuch wert, um tschechische Kunst im Kontext internationaler Entwicklungen zu betrachten. Weitere Museen, Galerien und Kunstinstitutionen National Gallery www.ngprague.cz Futura www.futuraprojekt.cz Prague House of Photography www.phpweb.cz Karlin Studios www.kalinstudios.cz Emil Filla Gallery www.gef.cz Brno House of Art www.dumb.cz Moravská galerie in Brünn http://www.moravska-galerie.cz/en/ Multiplace - Internationales Netzwerk von Kultur-Events www.multiplace.org/2008/index.php?id=704&lang=1 Veranstaltungen in Brünn, Ostrau, Prag bzw. diverse Europäische Länder Akademie der Bildenden Künste, Prag de.wikipedia.org/wiki/Akademie_der_Bildenden_Künste_Prag http://www.avu.cz/en/index.php Faculty of Arts, Ostrava University www.fu.osu.cz/ Anlaufstelle in Wien: Tschechisches Zentrum Herrengasse 17, A-1010 Wien Tel.: +43 1 535 23 60 |
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