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Eva und die Paviane

Auktionen bei Lempertz und Venator & Hanstein in Köln Auch das Traditionshaus Lempertz in Köln geht mit der Zeit und entschlackt seine Hauptauktionen. Nach der Varia-Auktion im Januar gibt es jetzt am 13. März eine Versteigerung "Gemälde 15. bis 19. Jahrhundert", deren schmaler Katalog wohl alles beinhaltet, das es wegen des zu erwartenden Ertrages nicht in die große Auktion schafft. Einige hübsche Posten sind gleichwohl darunter, etwa die zauberhafte Erschaffung Evas eines flämischen Meisters des 17./18. Jahrhunderts mit allerlei Getier und prominent platzierten Pavianen (Lot 14/Taxe 2.000 Euro). Mehr als die anvisierten 3.000 Euro möchte man einem mittelrheinischen Altarflügel mit der Geißelung Christi (Lot 27) wünschen. Etwas verstörend ist das streng blickende Bildnis eines bärtigen Mannes, das ehemals Franz von Lenbach gehörte (Lot 60/Taxe 1.800 Euro). Tags darauf beginnt am selben Ort die Auktionsserie von Venator & Hanstein mit Büchern, Graphik und Autographen. Toplos ist hier eine Folge von 31 Veduten Canalettos auf 18 Blättern aus der Sammlung Otto Schäfer, die 220.000 Euro bringen soll (Lot 449). Das radierte "Reitergefecht" von Rembrandt soll 12.000 Euro kosten (Lot 432). Ein bolognesisches Stundenbuch aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts mit sechs Miniaturen und sieben Zierseiten ist auf 36.000 Euro taxiert (Lot 515). Die Sammlung des bibliophilen Indstriellen F. B. Schmetz dreht sich vor allem um Pressendrucke und das Werk Friedrich Hölderlins in Erstausgaben. Die Pastorale "Daphnis und Chloé" von Longus ist gleich in drei Versionen im Angebot, unangefochten an der Spitze steht dabei die 1961 bei Tériade erschienene Ausgabe mit den Lithographien von Marc Chagall (Lot 1187/Taxe 300.000 Euro). Die vom Mutterhaus Lempertz übernommene Modernen Graphik folgt am 15. März und wartet unter anderem mit der Edition "Blaues Dreieck" von Blinky Palermo auf (Lot 1772/Taxe 35.000 Euro). Die Besonderheit bei der vermeintlichen Druckgraphik ist die über eine Schablone aufgebrachte Plakattempera. Dieses Verfahren führte vor einigen Jahren dazu, dass ein Düsseldorfer Auktionshaus die Arbeit ablehnte, weil die entsprechende Mappe mit Schablone, Farbe und Anweisung fehlte und der Auktionator daher wohl irrtümlicherweise von einer Fälschung ausging. www.lempertz.com www.venator-hanstein.de
Mehr Texte von Stefan Kobel

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