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Art Karlsruhe 2008: Messe ohne Misere

Frankfurt, Köln, Düsseldorf: Während es anderorts kräftig kriselt, zeigt sich die art KARLSRUHE ganz ohne Hype und Hysterie gegenüber dem letzten Jahr einen guten Schritt weiter. Selbstbewusst präsentiert sich die Messe bei ihrem fünften Auftritt als Veranstaltung für ein vorwiegend mittelständisches Publikum, das nicht aus Spekulation und nach bekannten Namen, sondern -durchaus auch mit einem Seitenblick auf die lieben Nachbarn- aus Enteckerlust sammelt. Und Mittelstand, das kann im durchaus gut betuchten Südwestdeutschland einiges heissen. Diesen Eindruck haben wohl auch Salis & Vertes gewonnen, die dieses Jahr erstmals den Weg ins Badische gefunden haben. Man hätte ja nicht wirklich gewusst, worauf man sich hier einlässt, erzählt Laszlo Vertes, doch am Eröffnungsabend freut man sich bereits über die eine oder andere Reservierung und "zwei dicke Termine". Von der ursprünglichen Idee, nur Druckgraphik mitzunehmen, hat man Abstand genommen, aus einer Reihe von Gouachen von Serge Poliakoff sticht eine "composition abstraite" aus dem Jahr 1959, ehemals Galerie Berggruen, Paris,hervor. Doch die klassische Moderne war auch die letzten Male weniger das Problem gewesen als die Produktion der Gegenwart. Geschmäcker sind ja verschieden, doch hat man es diesmal geschafft, die Qualität der Präsentation zu verbessern und das Profil - klassische Moderne, Zeitgenossen und ein Skulpturenschwerpunkt- zu schärfen. Den Sammler-Einstiegsdrogen Fotografie und Editionen wurde diesmal in der dm-Arena viel Raum zur Verfügung gestellt. Die Kojen aller drei Hallen geben sich überwiegend übersichtlich elegant, die "one artist"-Präsentationen dürften hier einen zusätzlichen Anreiz gegeben haben. Die Galerien verpflichten sich hierbei, mindestens 25 Quadratmeter für den jeweiligen Künstler zur Verfügung zu stellen, dafür gibt es einen eigenen Katalog und die Nominierung zum erstmals vergebenen art-KARLSRUHE-Preis, einem Ankauf für 15.000 Euro zwecks Aufbau einer Sammlung. Der ebenfalls erstmals vergebene "Hans Platschek-Preis für Kunst und Schrift" steht hingegen schon fest. Er geht dieses Jahr an F.W. Bernstein, den mit den Kritikern und den Elchen. Um Kunstkritik und die Kunstakademien geht es diesmal im Rahmenprogramm art meeting. Und auch dies scheint weitaus besser zu Karlsruhe und seiner Messe zu passen als die letztjährigen narzisstischen Selbstdarstellungen eines Sammlers, den heute keiner mehr kennt.
Mehr Texte von Daniela Gregori

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Art Karlsruhe 2008
27.02 - 02.03.2008

Messe Karlsruhe
76287 Rheinstetten/Karlsruhe, Messeallee 1
http://www.art-karlsruhe.de
Öffnungszeiten: 11-19 Uhr, Freitag 11-20 Uhr


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