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EuropeDirect Special - Slowakei

EuropeDirect ist das Informationsnetzwerk der Europäischen Kommission für alle EU-Bürgerinnen und -Bürger. In Österreich stehen 11 der über 450 EuropeDirect Informationsstellen für direkte Kontaktnahme bereit. Im Jahr des Interkulturellen Dialogs 2008 leistet EuropeDirect einen konkreten Beitrag in Kooperation mit artmagazine.cc. Wir berichten in vier Features über die Kunstszene in den östlichen Nachbarländern Tschechien, Slowakei, Ungarn und Slowenien. Gestartet wird mit der Slowakei – wobei Bratislava sprichwörtlich und geografisch “naheliegend” ist. Kunstszene in der Slowakei Die Nationalgalerie wurde erst einmal gehasst. Das brutalistische Gebäude am Donauufer von Bratislava entstand in den späten Sechzigern, als die Slowakei als Teilrepublik der CSSR vom "Prager Frühling" die positive Folge der Föderalisierung mit der Folge großer Investitionen mitnahm. In den letzten Jahren hat in Bezug auf den markanten schwebenden Gebäuderiegel ein Umdenkprozess begonnen, und auch inhaltlich tut sich etwas. In der Institution, die slowakische Kunst aller Epochen sammelt, kümmern sich zunehmend auch junge Kuratoren um moderne und zeitgenössische Positionen. Die Pläne für ein neues Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Bratislava sind auf Eis gelegt. Essentiell für das künstlerische und auch museale Leben des Landes sind diverse kleine und größere private Initiativen. So zeigt das Milan-Dobes-Museum in der Altstadt von Bratislava die Arbeiten des in Mähren geborenen Künstlers und seine Sammlung internationaler kinetischer Kunst und Op Art. Die größte Privatsammlung, das Danubiana Meulensteen Art Museum, verdankt sich der Entscheidung eines niederländischen Sammlers, sein Ausstellungsgebäude an einem Donau-Stausee unweit der slowakischen Hauptstadt zu bauen. Neben der Sammlung vor allem westeuropäischer expressiver Kunst seit der Nachkriegszeit sammelt Meulensteen zunehmend auch zeitgenössische slowakische Künstler. Dass sich eine internationale Sammlung mit Schwerpunkt auf gestischer Kunst in der Slowakei angesiedelt hat, ist nicht nur Zufall. Die konstruktiven Tendenzen Tschechiens sind hier kaum zu spüren. Zusätzlich gibt es starke Unterschiede zwischen den „Schulen“ der beiden Akademien in Bratislava (mit der Galéria HIT) und dem ostslowakischen Kosice, etwa mit Adam Szentpétery. Künstlerisch begründet sich die slowakische Moderne auf einen Kubismus mit surrealen und rayonnistischen Tendenzen, etwa von Mikulás Galanda und Ludovit Fulla. Mit der Zeit der „Normalisierung“ nach dem Prager Frühling beschäftigte sich vor einiger Zeit die Ausstellung zum unlängst verstorbenen Július Koller „Univerzálne Futurologické Operácie“. Július Koller und Roman Ondrák sind Beispiele für die zunehmende internationale Relevanz slowakischer Positionen. Das pivate Engagement einzelner Kulturschaffender (oft in spartenübergreifender Personalunion aus Künstler, Betreiber und Kurator) ist ein unabdingbarer Faktor des slowakischen Kunstlebens. Eine zentrale Figur ist der Künstler, Kurator und Musiker Boris Ondreicka, der seit 2003 das von der Erste Bank initiierte Kulturförderungsprogramm „tranzit“ leitet. Mit den „tranzit workshops“ verfügt man mittlerweile auch über einen fixen Ausstellungs- und Veranstaltungsort auf einem Fabrikgelände im Norden Bratislavas mit Ateliers und Projekträumen. Darunter „BURUNDI datalab“; das derzeitige Projekt der Künstlerin, Kuratorin und Kunsthistorikerin Maria Risková, die seit 2001 ihre Wohnungsgalerie „Buryzone“ betrieben hatte, fungiert als Mediathek und Recherche-Plattform. Ein weiterer Alternativort ist das Kulturhaus A4, ein inoffizielles Netzwerk für neue Medien, elektronische Musik und Architektur. Die von Juraj Carny geleitete Galéria Priestor for Contemporary Arts, gelegen im Luftschutzbunker eines Wohnhauses, ist Bestandteil des „Crazy Curators“-Netzes mit Schwerpunkt zeitgenössische Kunst aus Zentraleuropa, die Kuratorenkooperative „Billboart Gallery Europe“ konzentriert sich auf Aktionen im öffentlichen Raum, „Open Gallery – Centrum súcasného umenia“ verknüpft Video, Malerei und Performance. Zunehmend treten slowakische Galerien wie Bast Art Galleryund Gandy Gallery auch auf internationalen Messen auf.
ondzik
J. Ondzík - Humenné, 1980 Aus der Ausstellung "Verlorene Zeit? - Slowakei 1969-1989 in Fotodokumenten", Slowakische Nationalgalerie
bovenkamp
Hans Van de Bovenkamp (USA) The Danubiana Portal, 2006, stainless steel, height 340 cm. Danubiana. Meulensteen Art Museum
bastart
Einladungskarte zur aktuellen Ausstellung in der Bast Art Gallery
 
 

Museen in Bratislava
 
Slowakische Nationalgalerie SNG Riecna 1 SK-815 13 Bratislava Tel.: +42 (0)1/2/5443 4587 Fax: +42 (0)1/2/5443 3971 E-Mail: info@sng.sk www.sng.sk Verlorene Zeit? Slowakei 1969-1989 in Fotodokumenten 31.10.2007 - 02.03.2008

Danubiana, Meulensteen Art Museum Bratislava - Cunovo - Vodne dielo 810 00 Bratislava www.danubiana.info Dienstag-Sonntag 10:00 bis 18:00 Albert Ràfols-Casamada25.11.2007 - 9.3.2008 Vito Bojnanský 25.11.2007 - 9.3.2008

DOBES Milan Dobes - Museum Zámoènícka 13,10:00 –18:00 Dieses Museum orientiert sich vor allem auf konstruktivistische und unkonstruktivistische Tendenzen in der bildenden Kunst. Galerie der Stadt Bratislava Mirbachpalais, Frantiskánske nám. 11, geöffnet 11:00 – 18:00 In der Galerie befindet sich eine ständige Ausstellung von Barockgemälden und Plastiken, Räume mit unikater Kasettenverzierung und Ausstellungen gegenwärtiger slowakischer und ausländischer Künstler vorbehalten. Pálffypalais Panská 19, geöffnet 11:00 – 18:00 Hier befinden sich ständige Ausstellungen Keltenspuren in Bratislava, Gothische Tafelmalerei und Plastik, Mitteleuropäische Malerei und Bildhauerei des 19. Jahrhunderts, Malerei und Bildhauerei in der Slowakei 1918-1948. Museum für die Kultur der KarpatendeutschenSunyalova kúria, Zizkova 14, geöffnet 10:00 – 16:00 Es präsentiert die Geschichte und Kultur der Karpatendeutschen. Museum für die Kultur der Ungarn in der Slowakei Brämerova kúria, Zizkova 18, geöffnet 10:00 – 17:00 Die Exposition orientiert sich auf die Geschichte und Entwicklung der materiellen und und geistigen Kultur des ungarischen Ethnikons in der Slowakei. Museum der jüdischen KulturZsigrayova kúria, Zidovská 12, geöffnet 10:00 – 17:00 Die Tätigkeit des Museums orientiert sich auf die geistige und materielle jüdische Kultur. Ausstellung der Stadtgeschichte und feudalen Justiz Altes Rathaus, Primaciálne nám. 3, geöffnet 10:00 – 17:00 Diese präsentiert die Handwerks- und Handelsgeschichte, die Krönung ungarischer Könige, Technik, sakrale Kunst, den Lebensstil des Adels und der Bürgerlichen und die Entwicklung der Industrie in der zweiten Hälfte des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Slowakei Kultur – Museen - Galerienhttp://www.sacr.sk Sehr praktisch sind sämtliche Reisetipps für den täglichen Gebrauch, Empfehlungen zu schönen Plätzen in der Natur von Wintersport bis Heilquellen, darüber hinaus auch Wanderwege wie z.B. der Gotische Weg in der Region Zips – und natürlich Tipps für Unterkünfte. Vor allem aber findet man einen ausführlichen Plan über Kultur-Institutionen des Landes, eingeteilt in Museen der regionalen Volkskultur, Spezialmuseen wie das Slowakische Glasmuseum oder z.B.  zwei –tja – Liptauermuseen. Und in Galerien bzw. auch Kunstmuseen – von Orava Gallery in Dolny Kubin über das Andy Warhol-Museum in Medzilaborce (weit im Osten)  bis zur Jozefa Kollár-Galerie in Banská Štiavnica – einem der vier Unesco-Weltkulturerbe-Regionen.
 
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