Olga Kronsteiner,
Ein \neuer\ Anwärter für Sotheby\s?
Anwärter für Sotheby\s?
Arnault kontra Pinault: Geht der Schlagabtausch der grauen Eminenzen hinter den großen internationalen Auktionshäusern in die nächste Runde? Wie der Standard in der Wochenendausgabe (23./24. Februar 2002) meldete, hat Bernard Arnault - bis dato Eigentümer des englisch-schweizerischen Auktionshauses Phillips - den Großteil seiner Beteiligung an Simon de Pury, den Leiter des Hauses abgegeben. Über seine LVMH (Moet, Hennessy, Louis Vuitton) Holding wird Arnault weiterhin 27,5 Prozent behalten; dieser Anteil garantiert ihm die Sperrminorität, ohne Verluste des investitionsintensiven Auktionsgeschäftes zu riskieren.
Während Sotheby\
s und Christie\s wegen illegaler Preisabsprachen von Käuferprovisionen vor den Kadi gezerrt wurden, vergab man im Hause Phillips überhöhte Garantiesummen für Einlieferer und warb Spitzenpersonal der Konkurrenz ab; selbst der seit 2001 verantwortliche Leiter von Phillips, Simon de Pury, blickt auf eine Managagerkarriere bei Sotheby\s zurück. Christie\s: (noch) MarktführerUnter Insidern wird der Rückzug Arnault\s auch als Hinweis auf ein mögliches Kaufinteresse an Alfred Taubmanns 51 Prozentanteil an Sotheby\s gewertet. Gegenüber dem französischen Investor und Christie\s-Eigentümer Francois-Henri Pinault, würde Arnault damit einen Wettbewerbsvorteil herausholen. Obwohl von Christie\s keine Gewinn- und Verlustzahlen erhältlich sind, da das Privatunternehmen nicht veröffentlichungspflichtig ist, verfügt das Auktionshaus (noch) über die Marktführerschaft; 2001 setzte man mit Auktionen in den ersten sechs Monaten 974 Millionen US-Dollar um, Kontrahent Sotheby\s dagegen nur knapp 943.
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