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Antiquitätenherbst in Wiens Zentrum: Teil 1 - Palais Ferstel und Niederösterreich

Wenn die Blätter fallen gehen in Wien traditionell Antiquitätenfans in die Messe. Noch bis 11. November finden derer zwei statt. Ein bisserl kompliziert ist das schon, denn sie sind in drei Gebäuden untergebracht, obwohl es eben nur zwei Messen sind. Die eine - vom Verband Österreichischer Antiquitäten- und Kunsthändler organisierte - ist zweigeteilt und findet in den Palais Ferstel und Palais Niederösterreich statt. Die zweite wiederum ist die Messe für Kunst und Antiquitäten in der Wiener Hofburg. Gemeinsam ist ihnen das vielfältige Angebot und wiederkehrende Namen: z.B. Carl Moll, Alfons Walde, Josef Dobrowsky, aber auch andere. Im Palais Ferstel bei Freller ein "Jagdstück Gemsen" von Egger-Lienz aus dem Jahr 1925. Das inzwischen reservierte Stück befand sich seit 1926 in Privatbesitz. Auch bei Schütz im Palais Niederösterreich ist ein nach 15 Jahren aus einer Privatsammlung wiederaufgetauchtes und verschollen geglaubtes Bild von Böckl zu sehen: Die "Landschaft mit Haus bei Töschling" (1928) ist im Verzeichnis von Gerbert Frodl genannt und gehört zu den Hauptwerken des Künstlers. Der Preis wird nur nach Anfrage bekannt gegeben. Verraten wurde der Preis eines Bildes aus S-Tirol von Willy Eisenschitz von 1918 "St. Leonhard", in ungewöhnlicher quadratischer Form: 95.000 Euro. Ebenso bei Schütz zu finden: eine der vier Themenausstellungen dieser Messe mit über 40 Werken von Kolo Moser. Sie sind alle verkäuflich, die Preise bewegen sich im Bereich 6.000 bis 22.000 Euro. Etwas günstiger die Stars einer anderen Themenkoje: die rund 50 Zeichnungen von Herzmanovsky-Orlando bei Kopriva bewegen sich im Bereich von 1.000 bis 6.000 Euro. Fans der Familie Alt finden insgesamt 14 Stück bei Szaal. Für diese Stücke sind zwischen 6.000 und 100.000 Euro zu berappen. Im unteren Stockwerk sind präkolumbianische und afrikanische Kunst zu sehen. Gleich nebenan wird ein leider sehr brisantes Thema aufgegriffen: Original oder Fälschung? - heißt es bei Antiques Analytics. Der Chemiker Robert Neunteufel stellt perfekte Fälschungen vor und erklärt vom 7. bis 10.11., jeweils um 17.00 Uhr, in Vorträgen die Techniken. Blazek und Rauminhalt haben als Schwerpunkt französisches Design von Charlotte Perriand, Serge Mouille und Jean Prouvé. Als besonderes Stück gilt jedoch ein Kinderhocker um 6.500 Euro aus dem Jahr 1945 (Auflage ca. 2.500 Stück) von Charles und Ray Eames. Die alten Berberteppiche aus Marokko haben als Richtwert (bei einer Größe von etwa 1,80 x 3 m) einen Preis zwischen 2.000 und 7.000 Euro.
Mehr Texte von Maria-Gabriela Martinkowic

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Antiquitätenherbst in Wiens Zentrum
01 - 07.11.2007

WIKAM
1010 Wien, Palais Ferstel, Eingang Strauchgasse
Tel: +43 (1) 40 66 330, Fax: +43 (1) 402 88 35
Email: wikam@wikam.at
http://www.wikam.at


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