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Die Sammlung Borromeo, die Sammlung Cohen: Alte Sammlung trifft junge Sammlung

Sammler haben eine Gemeinsamkeit: die Leidenschaft schöne Dinge besitzen zu wollen, sie anzusehen und letztendlich auch andere daran teilhaben zu lassen. Das Liechtensteinmuseum stellt diesmal zwei Sammlungen aus, deren Geschichte kaum unähnlicher sein könnte: die eine ist seit dem Ende des 15. Jahrhunderts in Besitz der Familie, die andere wurde vor knapp 14 Jahren begonnen, wird ständig erweitert und wurde nicht von einem Mitglied einer adeligen Familie angelegt. Die Sammlung der oberitalienischen Fürstenfamilie Borromeo Arese konzentriert sich auf Kunstwerke der Renaissance und auf Autographen von Renaissancekünstlern. Seit Generationen zusammengetragen, wurden die Kunstobjekte während der letzten 70 Jahre in Tresorräumen auf der Isola Bella im Lago Maggiore verwahrt. In Zukunft sollen die Objekte auf der Insel besichtigt werden können. Im Rahmen der Kooperationspartnerschaft Private Art Collections mit dem Mailänder Museum Poldi Pezzoli sind rund 30 Objekte nach Wien gebracht worden, wo sie nun in den Damenappartements des Palastes ausgestellt werden und hier die Werbetrommel für die Insel rühren können. Die Sammlung Cohen aus den USA wurde in den Bibliotheksräumen ausgestellt. Zum Teil in den Vitrinen, zum Teil reichte der Platz nicht und man stellte die großen Gefäße kurzerhand auf die Bücherstellagen und andere Möbel. Die "Twinight Collection" gehört dem 50 jährigen amerikanischen Geschäftsmann Richard Baron Cohen. Er sammelt seit 14 Jahren hartnäckig die besten Porzellane, die auf der Welt angeboten werden, fliegt selbst zu Auktionen und lebt von seinen "Jagdtrophäen" umgeben in einer Villa auf Long Island. Die Lieblingsstücke befinden sich in seinem Schlafzimmer. Für seine Sammlung hat Cohen eine spezielle Vorstellung: die Porzellanteile sollten zwischen 1800 und 1840 entstanden sein, möglichst in einer großen Porzellanmanufaktur der damaligen Zeit - seine Schwerpunkte sind Wien, Berlin, Sèvres. Inzwischen hat er es auf über 2.500 Einzelteile gebracht, alles kleine Kunstwerke von höchster Qualität und Seltenheit. Die Ausstellung wurde zunächst für Berlin konzipiert und dort mit Porzellanobjekten angereichert, die in Wien mit solchen aus der Sammlung Liechtenstein "ausgetauscht" wurden. Dadurch und durch die umfassende Begleitpublikation wird die Cohen-Collection im "alten Europa nobilitiert".
Mehr Texte von Maria-Gabriela Martinkowic

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Die Sammlung Borromeo, die Sammlung Cohen
16.11.2007 - 11.02.2008

Liechtenstein Museum (geschlossen)
1090 Wien, Fürstengasse 1
Tel: +43 / 1 / 319 57 67 - 252, Fax: +43 / 1 / 319 57 67 - 255
Email: info@liechtensteinmuseum.at
http://www.liechtensteinmuseum.at
Öffnungszeiten: Freitag bis Dienstag 10.00–17.00 Uhr, Mittwoch und Donnerstag geschlossen


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