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Möbel in allen Lebenslagen - Rare Dokumente der Tischlerkunst aus vier Jahrhunderten: Zufällig einzigartig

Möbel als Gebrauchsgegenstand und als Kunstobjekt ist Thema einer "Zwischenausstellung" im Liechtensteinmuseum: "Möbel in allen Lebenslagen. Rare Dokumente der Tischlerkunst aus vier Jahrhunderten". Die Ausstellung ergab sich sozusagen "zufällig und selbstverständlich" aus der aufwändigen Recherchetätigkeit von Direktor Johann Kräftner im Vorfeld des 2008 beginnenden Restaurierungsprojektes des ehemaligen Wiener Majoratshauses - jetzt das Liechtenstein`sche Stadtpalais - in der Bankgasse. Die Vorarbeiten dazu wurden bereits geleistet, um den arbeitstechnischen und finanziellen Umfang einschätzen zu können. Allerdings hüllt man sich dazu noch in beredtes Schweigen. Verraten wurden lediglich Details, die die aktuelle Ausstellung unmittelbar betreffen. So etwa, dass Dr. Kräftner unter anderem auf dem Dachboden stöberte und mit reicher Beute zurückkam. Ein Beispiel ist der riesige Barockspiegel, der, von Spinnweben befreit, Sprünge freigab, die irgendwann von einem phantasievollen Menschen zu Zweigen umgedeutet und mit Vögeln bemalt worden waren. Wenn auch bescheiden als "Nebenprodukt" und "Zwischenausstellung" bezeichnet, einzustufen ist diese Schau jedoch keinesfalls als solche. Die Leiter anderer Häuser hätten bei der Pressepräsentation keine solch noble Zurückhaltung geübt, sie hätten sie mit anderen Worten angekündigt: "erstmalig", "einzigartig" und "wunderbar". - Und sie alle hätten in diesem Falle Recht! Denn was hier wie selbstverständlich in den Damenappartements und in der ständigen Ausstellung zu sehen ist, IST "einzigartig" und "wunderbar" und zum Teil - zumindest für zahlendes Publikum - "zum ersten Mal zu sehen". Das vor Jahren angekaufte prächtige Renaissancemöbel "Badminton Cabinet" wird von weiteren prominenten Beispielen der florentiner Steinschneidekunst flankiert und bildet den Anfang des vier Jahrhunderte umfassenden Bogen der Ausstellung. Weiter geht es mit Barockmöbeln, die mit der Familie Liechtenstein von Schloss zu Schloss als Hausrat mitzogen, nicht zu vergessen zwei flämische Tapisserien mit den berühmten zwei "B"s und eine aus Paris, Mobiliar aus dem berühmten Atelier von André-Charles Boulle bzw. aus einer Wiener Werkstätte, die in der Boullemanier arbeitete. Jedes Stück ein Meisterwerk. Der dritte Raum des Appartements ist dem Majoratshaus gewidmet. U.a. zu sehen ein Stück Parkettboden - Autor ist Michael Thonet. Dazu wird Dokumentationsmaterial gezeigt, Zeichnungen, Bücher, verschiedene Hölzer, Leder, Handwerksgerät, Fotos und ... heutiges Design.
Mehr Texte von Maria-Gabriela Martinkowic

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Möbel in allen Lebenslagen - Rare Dokumente der Tischlerkunst aus vier Jahrhunderten
07.09 - 29.10.2007

Liechtenstein Museum (geschlossen)
1090 Wien, Fürstengasse 1
Tel: +43 / 1 / 319 57 67 - 252, Fax: +43 / 1 / 319 57 67 - 255
Email: info@liechtensteinmuseum.at
http://www.liechtensteinmuseum.at
Öffnungszeiten: Freitag bis Dienstag 10.00–17.00 Uhr, Mittwoch und Donnerstag geschlossen


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