Olga Kronsteiner,
Marktführend bei Zeitgenossen
Zeitgenössische Kunst stand am 3. Juni beim Kölner Auktionshaus Lempertz auf dem Programm. Und gemessen am deutschsprachigen Markt bewies man mit einem Gesamtergebnis von DM 4,75 Millionen die Führung im Bereich der Zeitgenossen. Unter das hochkarätige Angebot hat sich eine wahre Rarität geschlichten. Joseph Beuys frühe Skulptur "Bett" aus dem Jahr 1969, von der insgesamt nur sechs Güsse existieren; einer befindet sich im Hessischen Landesmuseum Darmstadt, ein weiterer als Leihgabe im Museum Krefeld, Sammlung Lauffs. Mehrere nationale und internationale Interessenten kämpften an den Telefonen um die Bronzeplastik, die dann schließlich für den Auktionsweltrekordpreis von einer Million Mark in eine Schweizer Sammlung wechselte.
Eine deutliche Übersteigerung erfuhr auch Emil Schumachers "Pela" von 1964, das entgegen den Erwartungen um die DM 70.000 erst bei DM 177.0000 seinen Endpreis fand. Zu den weiteren Höhepunkten des knapp 550 Positionen umfassenden Angebots gehörten ein großformatiges Gemälde von Ernst Wilhem Nay sowie zwei Gravitationen Eduardo Chillida?s. Ersteres entstand 1961 und überzeugte mit seinem intensiv leuchtenden "Feuerblau" genauso wie mit der Provenienz (Philippe Dotremont), wurde vorerst allerdings nur unter Vorbehalt bei DM 708.000 an deutschen Handel abgegeben. Sehr gesucht und international umworben waren die beiden Chillida-Gravitationen. Die Arbeit aus dem Jahr 1987/1988, mit einer Taxe von 80.000, wurde bis auf DM 128.000 gehoben, die zweite "Gravitacion", auf 60-70.000 geschätzt, kletterte auf DM 85.000.
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