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Rothschild-Juwel

Als Milliardenschwer entpuppte sich die von der österreichischen Regierung über das 1998 verabschiedete Kunstrückgabegesetz restituierte Sammlung Rothschild. Im Juni 1999 wurde das Gros der Sammlung über Cristies (London) versteigert; der damalige Gesamtumsatz hatte die kühnsten Erwartungen (ATS 420 Millionen), mit ATS 1,2 Mrd. um das Dreifache übertroffen und wurde damit zum größten Single Owner Sale in Europa. Jetzt gelangt ein weiteres Rothschild-Kunstwerk bei Christies zur Auktion. Die ehemals während der Nazizeit enteigneten und in den Nachkriegsjahren von der österreichischen Regierung abgepressten Kunstgegenstände waren 1999 in die ganze Welt verstreut worden. Und die angebotene Qualität hatte sich bereits im Vorfeld für den einen oder anderen Rekord verbürgt: das Rothschild-Gebetbuch wechselte für mehr als ATS 180 Mio den Besitzer; das Porträt Tieleman Roosterman?s von Frans Hals wurde laut gut informierten Kreisen vom in den USA lebenden Österreicher Alfred Bader für den Weltrekordpreis von ATS 173,5 Mio (brutto) erworben. Vollständig gestaltete sich die Chose allerdings nicht. Zu diesem Zeitpunkt schlummerten noch immer einige Schätze der Bankerfamilie in österreichischen Museen. Im Jänner vergangenen Jahres entschloss sich auch das Grazer Joanneum 70 bedenkliche Objekte zu restituieren; darunter vier mit Rothschild-Provenienz. Für den wertvollsten Gegenstand, den Pokal aus Silber in Form eines Straußes, hatte die Direktion gleich Kaufinteresse deponiert. Bettina Looram-Rothschild wollte das 1650 von einem Augsburger Goldschmied gefertigte Juwel zuerst zurückerhalten, um es schätzen zu lassen. Am Mittwoch, den 13. Juni, gelangt das außergewöhnliche Stück nun bei Christies in London im Rahmen der Important-Silver-Session zur Versteigerung. Der von Andreas Wickert gefertigte und in einer Altmeistergrafik von 1841 dokumentierte Vogelstrauß ist mit US$ 180.000 bis 260.000 veranschlagt.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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