Werbung
,

Bilanz & erster Kaufkandidat

Die soeben veröffentlichte Bilanz des Dorotheums zeichnet ein vielversprechendes Bild für den künftigen Besitzer. Für das kurz vor der Privatisierung stehende Haus wurde seitens des Besitzers (ÖIAG, Österreichische Industrieholding AG) mit Warburg Investment Banking (London) ein professioneller Begleiter gefunden. Derzeit bereitet man dort ein Memorandum, in Form einer Bewertung, vor. Die Ausschreibung dürfte schon in den Sommermonaten erfolgen und erste Kandidaten verschaffen sich bereits über die Medien Gehör. Und mit der 2000er Bilanz scheint Tante Dorothee, attraktiver denn je, die kolportierten Investition von einer Milliarde Schilling vermutlich wert. Als Gründungsmitglied der IA durfte sich das Dorotheum im Präsidentschaftsjahr über eine gemeinschaftliche Bilanz von 5,3 Mrd. Schilling freuen. Gemessen am weltweiten Umsatz von fast 84,6 Milliarden Schilling bestreitet das Dorotheum mit 1,1 Prozent einen relativ kleinen Prozentsatz (im Vergleich dazu etwa Phillips Tajan mit 5,8 Prozent); Am österreichischen Markt liegt der Anteil bei 82 Prozent. Die Wiener Kunstauktionen folgen weit abgeschlagen mit 13,5 Prozent. Für 2000 verbucht das Dorotheum mit 1,532 Mrd. Schilling ein Rekordergebnis aus Auktionen und Handelsgeschäften, womit auch der höchste Bilanzgewinn in der Geschichte des Hauses ausgewiesen wurde (mehr als 50 Millionen). Allein der Auktionsbereich schloss mit einer Steigerung von 10 Prozent auf 924 Mio Schilling. 41 Prozent entfallen hier auf die Sparte Gemälde, gefolgt von Antiquitäten und Sammelgegenständen (17%), Juwelen (16%), Möbel (15%) sowie Briefmarken, Bücher und Münzen (7%, je 2%). Als Neuester Kandidat hat sich nach einem Bericht des "Format" Johannes Strohmayer an der Startlinie um den Erwerb des Dorotheums eingefunden. Strohmayer, ehemaliger Kandidat des Liberalen Forums (LiF), begibt sich mit seiner Investmentfirma Euro Capital Partners gerade auf Einkaufstour. Auf der Liste des Bankers und Vorstands in acht heimischen Stiftungen, stehen neben der Autoteile-Gruppe Forstinger, die Holding GPI, eine Beteiligung bei Bio Life Science sowie das Dorotheum. "Da werden wir uns sehr bemühen", so die Stellungnahme im Format, "damit wir zum Zug kommen." Mit Berührungspunkte zur Kunstszene kann Strohmayer aufwarten. Etwa mit seiner eigenen Privatstiftung zur "Förderung der Wissenschaft und Kunst in Österreich" oder als Rechnungsprüfer im Generalsekretariat von MARS, der MAK (Museum für angewandte Kunst) ART SOCIETY, die sich als "kreativen Drehscheibe zwischen Kunst, Wirtschaft und Privatpersonen" versteht.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

Werbung
Werbung
Werbung

Gratis aber wertvoll!
Ihnen ist eine unabhängige, engagierte Kunstkritik etwas wert? Dann unterstützen Sie das artmagazine mit einem Betrag Ihrer Wahl. Egal ob einmalig oder regelmäßig, Ihren Beitrag verwenden wir zum Ausbau der Redaktion, um noch umfangreicher über Ausstellungen und die Kunstszene zu berichten.
Kunst braucht Kritik!
Ja ich will

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

Ihre Meinung

Noch kein Posting in diesem Forum

Das artmagazine bietet allen LeserInnen die Möglichkeit, ihre Meinung zu Artikeln, Ausstellungen und Themen abzugeben. Das artmagazine übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der abgegebenen Meinungen, behält sich aber vor, Beiträge die gegen geltendes Recht verstoßen oder grob unsachlich oder moralisch bedenklich sind, nach eigenem Ermessen zu löschen.

© 2000 - 2024 artmagazine Kunst-Informationsgesellschaft m.b.H.

Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Gefördert durch: