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Lara Favaretto, Francesco Gennari, Piero Golia, Massimo Grimaldi: Made By Italians

Lara Favaretto, Francesco Gennari, Piero Golia und Massimo Grimaldi haben alle unbezweifelbar italienische Namen. Der mediterrane Appeal ergibt sich daraus, dass alle vier in der Tat in Italien geboren wurden. Signora Favaretto lebt heute in Turin, die Signori Gennari und Grimaldi in Mailand, wohingegen es Mister Golia nach Los Angeles verschlagen hat. Anders als bei der Sommer-Anti-Grand-Tour-Schau "Made in Germany" ist es also weniger die Herkunftsbezeichnung der Produkte als jene der Produzenten, die die Ausstellung, wie sie bei Engholm Engelhorn gerade läuft, zusammenhält. Dabei ist eine jener sehenswerten Präsentationen zustande gekommen, wie sie die Galerie mit ihren Gruppenschauen immer wieder vorführt. Jenseits aller Nationalität liegt das an der Beschränkung auf jeweils zwei Arbeiten, an der Konzentration auf die sowieso zu jedem Ehrgeiz bereite Generation der Mittdreissiger und an einer Art Codewort, das man stets memoriert, wenn man nicht die Transavanguardia meint. Richtig: Arte Povera. Lara Favaretto hat einen gelben Koffer in die Galerie gestellt und versichert per Titel, dass sich "verirrte Gegenstände" darin befinden, von denen man aber nichts weiß. Ihr Video, das fast nur aus Schwarzfilm besteht, und in stroboskopischem Aufleuchten einige wenige Badeszenen zeigt, lebt ebenso von der Ahnung. Francesso Gennaro hat einen Nadelbaum in die Galerie gelegt, Weihnachten steht vor der Tür, und er zeigt das Foto einer in sich gedrehten Schnecke, um, wie es im Titel heißt, zu zeigen, wie man sich selbst als einzigen Bezugspunkt hat. Piero Golia hängt einen Kranz aus Mercedes-Sternen an die Wand und stellt einen blau polierten Würfel, aus dem eine Duscharmatur ragt, auf den Boden. Massimo Grimaldi schließlich erinnert per Tondo an ein Strandidyll auf Barbados und lässt eine zerschmetterte Gitarre unter einer Zeltplane hervorsehen. Eine Ausstellung, bei der sich in 750 Lettern inklusive Leerzeichen festhalten lässt, was als Gegebenheit vor Augen steht. Überlegungen anzustellen, was es damit auf sich hat, kann dann allerdings länger dauern. Povere Kunst, reich an Gedanken.
Mehr Texte von Rainer Metzger

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Lara Favaretto, Francesco Gennari, Piero Golia, Massimo Grimaldi
12.09 - 03.11.2007

kerstin engholm galerie
1040 Wien, Schleifmühlgasse 3
Tel: +43 1 585 73 37, Fax: +43 1 585 73 38
Email: office@kerstinengholm.com
http://www.kerstinengholm.com
Öffnungszeiten: geschlossen


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