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Weniger Umsatz und doch eine Sensation

Noch nie zuvor, betonte Otto Hans Ressler, Direktor der Wiener Kunstauktionen (WKA) im Vorwort des Kataloges, hat es in einer österreichischen Auktion ein Angebot zeitgenössischer Kunst dieses Umfanges gegeben. Dass sich dabei neben der Hinz&Kunz-Szene auch Unbekanntes suhlte war spätestens mit Erscheinung des Kataloges zur 33. Auktion publiziert. Aufgeblasen wäre ein passendes Adjektiv gewesen, stünde die Auswahl eines Auktionshauses zur Kritik. 350 Arbeiten eines bis dato völlig unbekannten Künstlers standen am Beginn. Und Godwin Ekhard hat Zeit seines Lebens (1932-1995) da Einiges geschaffen. Öl auf Molino, Weich- oder Hartfaser, Polyester bemalt in einer Holzkassette, Installationen, auf Sperrholz oder Blechmontiertes, profan auf Leinwand, gezeichnet und dergleichen mehr. Am Dienstag erhielt Ekhard rückwirkend den ultimativen Todesstoß ? zumindest für den Kunstmarkt. Ganze 50 Arbeiten und damit ein Siebentel des Angebotes wechselten den Besitzer. Dafür konnten sich die WKA am selben Abend den, nach eigenen Angaben, höchsten jemals bei einer Auktion erzielten Preis für einen zeitgenössischen österreichischen Künstler auf die Fahnen heften. Maria Lassnigs Woman Power, auf 0,9-1,2 Mio Schilling geschätzt wurde seinem Titel gerecht: zwei Saalbieter trieben den Preis bis auf etwas mehr als 2,2 Millionen hinauf. Hans Staudachers "Die Reiter" entsprach als Titellos bei 350.000 den Erwartungen. Max Weilers "Malerei aus Landschaftsteilen I" und Josef Mikls "Große Brüste und Grau" blieben unverkauft ? dieserart wollte auch Arnulf Rainers Arbeit keinen Interessenten finden, selbstredend verblieb "TRRR" beim Auktionator. Anderntags stand Jugendstil am Programm und schon im Vorfeld unter einem besseren Stern. Hoffmann & Co wussten das Publikum zu locken. Der silberne Tafelaufsatz Hoffmanns wurde seinen Erwartungen als Titellos gerecht ? der Endpreis für den Aufsatz lag unter amerikanischer, englischer, französischer und durchsetzender heimischer Beteiligung bei 850.000 (Taxe 300/500.000). Ein Messer-Gabel-Duo nach einem Hoffmann-Entwurf sorgte für das heißeste Bietgefecht des Abends; geschätzt auf 15/25.000 fiel der Hammer erst bei 200.000 Schilling. Das teuerste Objekt der Auktion kam diesmal aus Frankreich ? die Gallé Marqueterievase mit Sumpfblumen sicherte sich ein Bieter aus dem Entstehungsland gegen monegassisches Aufgebot bei 980.000 Schilling. Insgesamt sicherte die 33te Veranstaltung dem privaten Auktionshaus Einnahmen von 14,6 Mio netto, für knapp 100 Objekte laufen bei einem einem Meistbotvolumen 2,1 Mio Schilling noch Verhandlungen.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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