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Lorenzls Heimspiel: Einen dicken, fetten Schlusspunkt setzte die Sparte Jugendstil ans Ende der Auktionswoche. Ergebnis: rund ATS 6,6 Mio (netto) bzw. 8 Mio.

(1. Dezember 2000) Der Auktionssaal platzte nicht gerade aus den Nähten, dennoch sorgten anwesendes Publikum, Telefon- und Auftragsbieter für gehörige und bisweilen erstaunliche Steigerungen. Etwa im Bereich Keramik. Gleich zu Beginn erschnurrte eine große Katze Walter Bosses (1904-1979) ATS 45.000 von einem Telefonbieter und Susi Singers Chines mit Pferd wechselte bei ATS 30.000 in die Sammlung Leopold. Zum Paukenschlag holte allerdings Josef Lorenzl aus. Die mondänen Figuren im Typus der 20er Jahre erfreuen sich zunehmender Beliebtheit: eine schreitende Dame von Goldscheider verließ den Saal bei ATS 70.000 deutlich über den Erwartungen (28/30.000). Seine Haremstänzerin (30/40.000) verführte ebenso bis ATS 100.000 wie seine bronzene Diana, entworfen um 1930/50. Schließlich lachten die Einbringerherzen bei Arbeiten Berthold Löfflers. Um ein mehrfaches der Erwartungen wechselte sowohl eine seltenen Henkelvase von 1906/08 bei ATS 45.000 (8/10.000) als auch die vermutlich erstmals über eine Auktion angebotene Dose in Form eines Vogels bei ATS 25.000 (beides Wiener Keramik). Französisches Glas zeigte sich genauso gut nachgefragt wie heimische Künstlerentwürfe. Vor allem die Serie Otto Prutschers hatte bereits im Vorfeld die Riege der Sammler gelockt: ein schlichtes, farbloses Stengelglas wurde etwa bei ATS 90.000 (40/60.000) und eine Variante mit kobaltblauem Überfang und geometrischem Schliffdekor bei ATS 70.000 (40/60.000) zugeschlagen; seine für E. Bakalowits Söhne entworfene Karaffe wechselte für ATS 220.000 gemeinsam mit dem zugehörigen Stengelglas bei ATS 110.000 in eine Privatsammlung. Im Bereich Metall konnte eine große Jagdgruppe und ein Wandspiegel, beides Karl Hagenauers, bei ATS 70.000 bzw. 60.000 Zugeschlagen werden. Das letzte Gebot für den Sardinenheber Josef Hoffmanns (WW) lautete ATS 35.000 und für einen Anstecker der Platzanweiserinnen im Cabaret Fledermaus, entworfen von Berthold Löffler (WW), überraschende ATS 55.000 (15/20.000). Auch für die Brosche Eduard Josef Wimmers fand sich bei 280.000 über den Sensalen ein neuer Besitzer. In der Rubrik Möbel blieb leider Einiges unter den Erwartungen. Für Otto Prutschers Vitrinen-Eckschränke fiel der Hammer schon bei 25.000 bzw. 35.000 (50/60.000) und das Interieur Henri Verbueckens blieb überhaupt gleich unbeboten. Stattdessen war ein Telefonbieter bereit, für ein Paar Kofferbänke von Thonet überhöhte ATS 55.000 zu berappen.
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