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Sommerspiele mit Heimvorteil

Mit der 64. Kunstauktion geht "im Kinsky" in die Sommerpause Ursprünglich hätte der letzte Auktionsreigen vor der Sommerpause exakt eine Woche vor dem aktuellen Termin stattfinden sollen. Aber bei dieser Terminisierung hatte Otto-Hans Ressler die sprichwörtliche Rechnung ohne die Biennale in Venedig, die Art Basel und die documenta gemacht. Zeitgerecht versammelt sich die potenzielle Käuferschaft nun für die drei Sitzungen am 19. und 20. Juni wieder in Wien bzw. darf nach dem Kauftrubel nun etwas geruhsamer goutieren, gerade so viel, wie es eine Auktion eben verträgt. Unter den Hammer gelangen 660 Kunstwerke der Sparten Klassische Moderne, Zeitgenössische Kunst und Jugendstil. Die Erwartungen werden mit 5,6 und 9,4 Millionen Euro beziffert, deutlich mehr, als etwa die 63. Auktion (17./18. April) mit 3,08 Millionen Euro brutto einzuspielen vermochte. Mehr National als International Der Auftakt obliegt hier schon traditionell den der Klassischen Moderne zuordenbaren Protagonisten am 19. Juni. Unter das Gewohnte - Alfons Walde ("Bauernwirtsstube" von 1938, 100.000-150.000 Euro), Carl Moll (Stillleben mit Rosen, 50.000-100.000) - haben sich auch Zaungäste nationaler und internationaler Provenienz gesellt. Von Richard Gerstl steht eine 1907 datierte Landschaftsstudie im Angebot. Mit der Taxe von 280.000 bis 400.000 Euro zählt Gerstl neben Albin Egger-Lienz ("Schnitter", 180.000-350.000) zu den viel versprechensten Anwärtern auf den Titel höchster Zuschlag des Abends. Es sei denn, der Hype auf Zeitgenössisches weiß auch hierzulande heißere Bietgefechte als sonst zu entfachen. Zu den Höhepunkten der am selben Tag ausgerufenen Sektion zählen zwei kleinformatige Aquarelle von Gerhard Richter (je 30.000-60.000 Euro) oder Josef Pillhofers Skulptur "Hammurabi", eine Hommage an den gleichnamigen altorientalischen Herrscher von 1970 für die bis zu 150.000 Euro erwartet werden. Geht es um die bislang höchsten Zuschläge für zeitgenössische österreichische Kunst, dann darf Maria Lassnig nicht fehlen. Zwei Arbeiten aus den 80er Jahren warten auf Liebhaber ihrer Body-Awareness-Paintings: "Kartoffelpresse" (50.000-80.000) und "Samson" (100.000-180.000). Anderntags steht angewandte Kunst des Jugendstil im Fokus und wie stets ist die Offerte hier in fester Hand: Josef Hoffmann und Kolo Moser, von letzterem - wie passend - auch malerisches, von ersterem eine wunderbare und selten verspielte Tischuhr von 1910 (100.000-150.000). Formal deutlich strenger wird die Kaminuhr (75.000-100.000) von Adolf Loos, um 1900 ausgeführt, aller Wahrscheinlichkeit über den großen Teich wechseln. Ebenfalls auf internationales Interesse könnte das außergewöhnliche Schmuckstück von Kolo Moser stoßen, unter 120.000 Euro soll der Goldanhänger mit Kette keinesfalls den Saal verlassen.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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