Werbung
,

CHinA- Schweiz in Österreich: Die Reiche der Mitte

\"Die Ausstellung wird sich kaum unter dem Begriff eines gemeinsamen Nenners einordnen lassen\". Nicht schön, aber wahr spricht hier der Kurator und so unprätentiös die Zusammenstellung und so selbstverständlich der Anspruch, so lapidar ist der Titel seiner Präsentation: \"Gruppenausstellung Schweizer und österreichischer Künstler\". Ausgangspunkt ist eine Veranstaltungsreihe, die sich den schönen Namen \"CHinA\" gegeben hat. Die beiden Reiche der Mitte treffen sich in eben derselben und im Volpinum, jener privaten Kunsthalle abseits des Zentrums, das längst einen Besuch wert ist. Große Gesten und noch umfangreichere Begründungen sind nicht nötig. Das Ensemble kann sich, wie meistens, wenn Zurückhaltung triumphiert, sowieso sehen lassen. Neun künstlerische Positionen stehen nebeneinander. Den Matador gibt Heimo Zobernig, vertreten mit einigen sehr eigenen Werken aus der allerfrühesten Frühzeit Mitte der Achtziger, die ihm und seinem damaligen Mentor durchaus Ehre machen: Objekte, weniger in der damals üblichen Wild- als in einer ausgesprochenen West-Manier gehalten. Das rot-weiß-rote Fähnchen wird zudem von Esther Stocker hochgehalten. Christina Zurfluh, die in Wien und Zürich lebt, leitet über ins Helvetische. Die Schweizer Beiträge bestehen aus zwei Videoinstallationen von Judith Albert und eine sehr verträumte Silhouettenarbeit von Franziska Furter, dazu kommen Farbfeld-Figurationen von Hanspeter Hofmann, Renee Levi und Thomas Stalder. Can Yasargil schließlich hält die Mittelposition besetzt, mit vier Boden- das heißt Boxenobjekten, in denen sich Minimal und Manier treffen. Kurator Yasargil macht seinem Anspruch alle Ehre. \"In einem vorerst persönlich-biografischen und in der Folge sich daraus ableitenden Prozess der Umschau erfolgte die Zusammenstellung ganz nach dem Prinzip der Verästelung.\" Gut getroffen. Ausstellungen werden meistens nach dieser Methode organisiert. Doch wird es hier einmal zugegeben, und damit ist exakt die Atmosphäre benannt, die in der Schau wirksam wird. Bescheidenheit ist eine Zier. Man kann ja abwarten, wie weit man damit kommt.
Mehr Texte von Rainer Metzger

Werbung
Werbung
Werbung

Gratis aber wertvoll!
Ihnen ist eine unabhängige, engagierte Kunstkritik etwas wert? Dann unterstützen Sie das artmagazine mit einem Betrag Ihrer Wahl. Egal ob einmalig oder regelmäßig, Ihren Beitrag verwenden wir zum Ausbau der Redaktion, um noch umfangreicher über Ausstellungen und die Kunstszene zu berichten.
Kunst braucht Kritik!
Ja ich will

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

CHinA- Schweiz in Österreich
28.02 - 11.05.2002

Volpinum
1180 Wien, Theresienstraße 25-27
http://www.volpinum.com
Öffnungszeiten: Do-Sa 14-18.00 Uhr


Ihre Meinung

Noch kein Posting in diesem Forum

Das artmagazine bietet allen LeserInnen die Möglichkeit, ihre Meinung zu Artikeln, Ausstellungen und Themen abzugeben. Das artmagazine übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der abgegebenen Meinungen, behält sich aber vor, Beiträge die gegen geltendes Recht verstoßen oder grob unsachlich oder moralisch bedenklich sind, nach eigenem Ermessen zu löschen.

© 2000 - 2024 artmagazine Kunst-Informationsgesellschaft m.b.H.

Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Gefördert durch: