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32. Messe für Kunst und Antiquitäten: Salzburger Superlativen

Am Wochenende begann die 32. Residenz Messe für Kunst und Antiquitäten Zum 32. Mal versammeln sich dieser Tage 38 Teilnehmer in der Residenz Salzburg, zur gleichnamigen Messe für Kunst und Antiquitäten. International ist hier in erster Linie das Festspielpublikum, die Anzahl der ausländischen Präsentatoren ist mit neun an der Zahl zwar deutlich höher als vor einigen Jahren, dennoch eine Minderheit: Für die 2007er Auflage immerhin um Vertreter aus Belgien und der Schweiz erweitert, sowie um Kollegen mit anderen Fachgebieten aus deutschen Gefilden aufgestockt. Konkret Erstteilnehmer Numisart, die mit ihrem Antiken-Angebot die Vernissagegäste zu begeistern verstanden. So weit so gut. Wasserkopf Jury Parallel zur Steigerung des Auslands-Anteil unter den Teilnehmern ist auch die Jury gewachsen. Im Verhältnis eigentlich ein Wasserkopf. Auf 38 Aussteller kommen 30 Fachfunktionen, die von 23 Kunsthändlern erfüllt werden. Nur zwei Jurymitglieder stellen nicht aus. Allein im Bereich Möbel sind nahezu alle Aussteller auch Jurymitglieder, bewerten damit gewissermaßen auch die eigene Ware. Nun, das hat Tradition in Österreich, das ist jetzt als solches keine Novität. Der auf Uhren spezialisierte Kunsthändler ist gleichzeitig in der Jury für dieses Gebiet zuständig, ähnlich ist die Situation auch bei Volkskunst, Jugendstil oder Antiken Teppichen, der einzige einschlägige Aussteller Ferdi Besim ist auch der zuständige Juror. Bis wenige Stunden vor der offiziellen Eröffnung walteten sie ihres Amtes. Auch von Ausstellern als Standausstattung verwendete Möbel müssen - zur Vermeidung etwaiger Missverständnisse - dann bisweilen aus dem Blickfeld der Besucher verschwinden. Aktuell etwa eine mit (allzu)reichen Goldverzierungen ausgestattete Kommode - bei Martin Suppan hätte sie wohl Kataloge oder andere Geschäftsunterlagen beherbergen sollen. Salzburger Superlativen Die Zahl der aktuell zur Schau gestellten Qualitätsstücke überwiegt, ob diese vom Publikum auch stets wertgeschätzt werden, steht auf einem anderen Blatt. Bei Wienerroither & Kohlbacher, die aktuell eine besondere Auswahl an Bildwerken deutscher Expressionisten bieten, etwa das von George Grosz 1925 in prophetischer Manier festgehaltene "Konferenz", eine stehende Figur mit einem Hakenkreuz am Revers. Mit den veranschlagten 30.000 Euro ist die Federzeichnung aus internationaler Sicht nahezu als Schnäppchen zu bezeichnen, "in Maastricht würde dieses Blatt nicht unter 45.000 Euro angeboten", versichert Kollege Thomas Salis. Bei ihm gibt es mit Chagalls "L`a vert" von 1978 eines der teuersten Objekte der Messe zu sehen (zwei Millionen Euro), und dazu dann noch Oskar Kokoschkas "Mädchen mit Blumen von 1930", mit Sicherheit das Bild mit der längsten Ausstellungsbiografie im Messeangebot. In der Kategorie Superlative steuert Kunsthandel Peter Mühlbauer (Pocking, DE) eine Bodenstanduhr außergewöhnlicher Provenienz bei: Die um 1695/1705 datierte Wiener Boulle-Uhr mit vergoldetem Uhrwerk stammt aus privatem slowenischen Adelsbesitz und soll davor im Besitz des Prinzen Eugen von Savoyen gewesen sein. Erste Erfolgsmeldungen Über die Medien versuchte Peter Mühlbauer den österreichischen Staat für das exquisite 320.000 Euro teure Stück zu begeistern. Eine Taktik die funktionieren könnte. Aber noch steht Mühlbauer mit einem amerikanischen Interessenten in Verhandlungen, die bereits in Maastricht begannen. Nach dem ersten Messewochenende gilt sie nun als verkauft. Bereits vor Messebeginn wechselte ein Schinkel zugeschriebener Luster den Besitzer, konkret vom Kunsthandel Runge zu Senger Bamberg, wo das gute Stück nun für 18.500 Euro zu haben ist. Insgesamt zeigte sich das Publikum aber in bester in Kauflaune - Möbel, Volkskunst und Pretiosen fanden ebenso eine neue Heimstatt wie zahlreiche Gemälde. "Ein Salzkammergutmotiv von Matthias Ranftl, ein Blumenstück von Josef Lauer sowie ein venezianisches Motiv von Tina Blau", lautet etwa das Erfolgsstakkato von Alexander Giese.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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32. Messe für Kunst und Antiquitäten
30.03 - 09.04.2007

Residenz Salzburg
5010 Salzburg, Residenz Salzburg
Tel: +43 (1) 587 12 93, Fax: +43 (1) 587 12 93 /20
Email: office@mac-hoffmann.com
http://www.artantique-residenz.at


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