Olga Kronsteiner,
Bäumchen wechsle Dich
Kinsky erweitert sein Angebot um Sparte Asiatika - ehemalige Dorotheums-Expertin inklusive.
Die Spatzen sollen es schon seit Wochen von den Dächern pfeifen, was nun im Vorfeld der 63. Auktion "im kinsky" (17./18. April) Gewissheit ist: Das Auktionshaus an der Freyung hat sein Angebot um die Sparte Asiatika erweitert. Die zuständige Expertin: Jorinde Ebert, zuletzt für diese Sparte im Dorotheum verantwortlich. Die ehemalige Hamburgerin ist Lehrbeauftragte und Gastdozentin für Japanologie und Sinologie, u.a. in Melbourne, London und Wien. Seit 2003 hatte sie die seit 1997 still gelegte Sparte im Dorotheum betreut. 1.053 versteigerte Posten später kam das Aus.
Dorotheum: Keine Asiatika-Auktionen mehr
Auf Anfrage im Dorotheum bestätigt Peter Thomas die Stilllegung der Sparte, eine vorläufige, wie er betont. "Das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag war nicht in Ordnung, es hat sich schlichtweg nicht mehr gelohnt", so der Bereichsleiter des Auktionsgeschäfts. Und das in Zeiten steigender Nachfrage für asiatische Kunst? "Bei uns haben die qualitativ hochwertigen Objekte gefehlt", zieht Thomas ein Resümee.
Die sieben unter Eberts Expertenschaft von Oktober 2003 bis 2006 abgehaltenen Spezialauktionen schlugen sich mit einem Meistbot-Total von 1,16 Millionen Euro zu Buche. Nicht in diesem Umsatz inkludiert sind Spitzenergebnisse wie jene 168.000 Euro (netto), die ein portugiesischer Saalbieter für einen großen kobaltblauen "Amorial"-Teller, China, Kangxi-Periode (1662-1722) im Rahmen der Auktion Nachlass Fürst Palffy im Oktober 2005 bewilligte - das höchste unter Jorinde Ebert im Dorotheum erzielte Gebot.
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