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Wien Museum kauft Schieles

Der 1997 verstorbene Anton Peschka jun., der Neffe Egon Schieles, hatte in seinem Testament der Stadt Wien sein gesamtes Vermögen hinterlassen. Neben Werken seines Vaters, des Malers Anton Peschka sen., befanden sich darunter auch vier Werke Egon Schieles, an denen Peschka aber nur ein Eigentum von 50% besaß, die anderen 50% aber den Nachfahren seines Bruders Egon Peschka gehörten. Diese hatten Ende des Jahres 2005 der Stadt angeboten, sich von diesem Hälfte-Anteil für einen entsprechenden Preis zu trennen. Die hinterlassenen Werke waren ohnehin bereits im Wien Museum ausgestellt, da dies Peschka in seinem Testament verfügt hatte. Vor kurzem wurde nun der Vertrag geschlossen, der einen Kaufpreis von 5 Millionen Euro vorsieht. 500.000 Euro kommen aus dem Budget des Wien Museum, der Rest wird von der Stad Wien übernommen, die die Mittel aber erst im Gemeinderat bewilligen muss, was aber einen Formalakt darstellen sollte. So konnten Direktor Wolfgang Kos und Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny das zu den Hauptwerken Schieles zählende Ölgemälde "Junge Mutter" (1914), die Kreidezeichnung "Der tote Gustav Klimt im Profil nach links" (1918) und die Bilder "Blick vom Strand auf einen Dampfer" und "Mödling II" in einer kleinen Ausstellung präsentieren. Der Kaufpreis von 5 Mio Euro für den Hälfte-Anteil der vier Werke erscheint insoferne günstig, als alleine "Junge Mutter" 1997 auf einen Marktwert von 22 Millionen Euro geschätzt wurde. Allerdings wäre dieser Preis nur am internationalen Markt zu erzielen, was eine Ausfuhrgenehmigung durch das Bundesdenkmalamt voraussetzen würde. Auf dem Österreichischen Markt wären laut aktuellen Gutachten von Dorotheum und den Wiener Kunstauktionen im Kinsky sechs bis neun Millionen realistisch. Betont wurde im Rahmen der Vorstellung der Werke auch, dass es sich dabei nicht um einen Restitutions-Rückkauf handelt, wie etwa der 2002 um einen ähnlichen Betrag angekauften Sammlung Strauß-Meyszner. Hätte sich die Stadt nicht zum Ankauf der Werke entschlossen, so wäre der Fall wohl vor einem Wiener Bezirksgericht verhandelt worden, mit anschließender Versteigerung ebendort. Drei der vier Bilder sind ab sofort (und für die nächsten Wochen) im zweiten Stock des Museums im Rahmen einer kleinen Präsentation mit anderen Pretiosen aus der Wien um 1900-Sammlung ausgestellt, ein viertes Bild, das Ölgemälde "Mödling II", wird derzeit kunsthistorisch untersucht, da neben Schiele vermutlich auch der Maler Anton Peschka sen. daran beteiligt war. www.wienmuseum.at
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