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Preview Köln: Fusion und Grenzüberschreitung

Die Januar-Vernissagetermine in Köln warten mit einer recht ungewöhnlichen Neuerung auf. Die Galerien Martin Kudlek und van der Grinten fusionieren. Wer die beiden nur von Messen kennt, wird nicht überrascht sein, da sie die meisten Auftritte seit ihrer Gründung gemeinsam bestritten haben. Die erste Ausstellung der Kudlek van der Grinten Galerie in den umgebauten Räumen der van der Grinten Galerie bestreitet mit Martin Gorlizki ein Künstler von Martin Kudlek. Die Zeichnungen des in New York lebenden Londoners wuden zum Teil in Jaipur in traditionellen Feinmaltechniken bearbeitet. Die Zeichnungen von Karoline Bröckel bei Werner Klein sind hingegen auf ein Minimum reduziert. Die erste Einzelausstellung der Künstlerin zeigt Bewegungslinien oder Strichfelder auf Papier, die Erlebtes in zweidimensionale Dynamik transformieren. Hauptsächlich grafische Werke aus der "Pre Pop"-Ära von Roy Lichtenstein, Andy Warhol und Tom Wesselmann präsentiert die Kölner Dependance von Benden & Klimczak (Preise 5.000 bis 30.000 Euro). Das einzige Gemälde - "Indian with a Bird" von Lichtenstein - wurde aus einer Privatsammlung ausgeliehen und ist unverkäuflich. In der gleichen Passage in der St. Apern-Straße veranstaltet die Galerie Ucher eine Gruppenausstellung mit Kunst der letzten 30 Jahre von vorwiegend tschechischen Künstlern. Wieder ganz zeitgenössisch wird es zwei Ecken weiter bei Michael Janssen, der drei Künstler vom renommierten Goldsmith College in London zu Gast hat. Zufällig hat Mirko Mayer in das Galeriehaus an der Schanz ebenfalls einen Absolventen des Goldsmith College eingeladen. Edward Wright untersucht in den Gemälden seiner ersten Einzelausstellung die Beziehung von Menschen zueinander und analysiert mit ironisch-kritischem Blick das alltägliche Repräsentationsritual des Gruppenfotos. Bei Vera Gliem im gleichen Haus werden von Peyman Rahimi Zeichnungen mit Siebdruck in Verbindung mit Tuschezeichnung und Airbrush direkt auf die Wand aufgebracht. Zu kaufen sind die unikaten Arbeiten entweder auf Papier oder als Wandbilder. Viel Raum beanspruchen die amorphen Skulpturen von Wilhelm Mundt bei Luis Campaña. Bereits am vergangenen Wochenende eröffnete der Kunstraum Marion Scharmann eine Gemeinschaftsausstellung der Fotografin Martina Sauter und des Bildhauers und Zeichners Lorenzo Pompa. Eine besondere Spannung entsthet, wenn die unter Verwendung von Fundstücken entstandenen Skulpturen Pompas in den zwischen Fiktion und Wirklichkeit changierenden Fotografien Sauters auftauchen. Einen großen Bogen über zwei Räume schlägt eine Installation Friedrich Kunaths bei BQ. In dem einen Raum steht ein alter Ofen, dessen Rohr die Wand durchbricht und nebenan die unwahrscheinlichsten Windungen vollführt. Zu der Installation gehört eine plakatgroße kompliziert aussehende Rechnung, die sich bei genauer Betrachtung jedoch als völliger Nonsense entpuppt. Kunaths Werke haben ihren Ausgangspunkt in der realen Welt, im Bereich des Möglichen, um unmerklich aber bestimmt ins Unmögliche zu kippen. Trotz ihrer fabulierenden Märchenhaftigkeit überschreiten die Skulpturen von Haïdée Henry ebenfalls eine Grenze. Die zunächst eher harmlos-humorig wirkenden kinetischen Figuren und Objekte bergen ein erhebliches Bedrohungspotential, indem sie die Untiefen der Psyche ansprechen. Eine Art Schüleraustauch praktiziert die Galerie Frehrking Wiesehöfer mit der Antwerpener Stella Lohaus Gallery unter dem Motto "Zu Gast bei Freunden". Zu Besuch sind unter anderem Erik van Lieshout und Joëlle Tuerlinckx. Die Revanche erfolgt im März.
Mehr Texte von Stefan Kobel

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Preview Köln
25.01 - 25.02.2007

Galerie Klaus Benden
50667 Köln, St.-Apern-Str. 17-21
Tel: 0049-(0) 221 - 257 97 27, Fax: 0049-(0) 221 - 280 68 58
Email: info@galerie-klaus-benden.de
http://www.galerie-klaus-benden.de
Öffnungszeiten: Di - Fr 11:00 - 18:00, Sa 11:00 - 16:00


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