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Dann kam Gustav - ein Nachbericht zu den New Yorker Auktionen
Bereits im heurigen Frühjahr sorgten die Protagonisten der Sparte Impressionist & Modern Art für Rekordumsätze. Den Zenit hatte die Nachfrage damals allerdings noch nicht erreicht, wie die jüngeren Ergebnisse eindrucksvoll belegen. Der Auftakt oblag Sotheby`s, die sich am 7. November mit 238,7 Millionen Dollar über die bisherige Bestmarke hinwegsetzten (Mai 06: 207,6 Mio). Allerdings durfte man sich nur 24 Stunden über den höchsten Umsatzes in der Geschichte der Sparte freuen.
Tanz der Millionen
Dann kam Gustav. The honourable Klimt. Und der bescherte in Begleitung einer renommierten Kollegenauswahl Christie`s am Abend des 8. November einen wahrhaft stattlichen Rekord: Vierhunderteinundneunzig Millionen Dollar - netto! Diesen Jahrhundertumsatz einer einzelnen Sitzung zu brechen, eine neue Marke aufzustellen, darum wird sich in den kommenden Saisonen alles drehen. Denn es ist weniger die Frage ob, als wann. Die vier Anfang dieses Jahres aus der Österreichischen Galerie Belvedere an die Erben nach Bloch-Bauer restituierten Klimt-Werke schlugen sich mit 192,7 Millionen Dollar (150,55 Mio Eur) zu Buche, dazu bescherte die angeheizte Stimmung neue Rekorde für Gaugin ("L`homme à la hache", 40,33 Mio $), Kirchner ("Berliner Straßenszene", 38,09 Mio $) und Schiele ("Einzelne Häuser", 22,41 Mio $). Insgesamt spielten die beiden Auktionshäuser in fünf Sitzungen unglaubliche 847,25 Millionen Dollar oder umgerechnet 662 Millionen Euro ein. Und dagegen nahmen sich selbst die knapp eine Woche später auf den Markt geschmissenen Contemporaries blass aus.
Neue Rekorde für De Kooning
Es ist keine 18 Monate her, als Christie`s - selbstredend, in New York - erstmals die 100-Millionen-Barriere in Sachen Einzelumsatz durchbrach. Im Mai 2005 wechselte ihre Auswahl an Contemporary & Post War für 133,7 Millionen Dollar den Besitzer. Und seit damals gibt es gewissermaßen kein halten mehr. An diese Grenze tastete sich Sotheby`s aktuell am 14. November mit 70 Besitzerwechseln und einem Total von 125,13 Millionen Dollar heran. Den höchsten Zuschlag vergab man für eine Arbeit von Francis Bacon ("Version 2 Lying Figure with Hypodermic Syringe", 15,02 Mio $) gefolgt von Willem de Kooning, der mit Malerei ("Untitled XXX", 10,65 Mio $) ebenso zu locken verstand wie mit Bildhauerei ("Hostess", 3,93 Mio $ = neuer Weltrekord für eine Skulptur des Künstlers). Einen Tag später setzte Christie`s nach und sicherte sich mit 239,7 Millionen Dollar einen neuen Umsatzrekord. Vor allem Dank der starken Nachfrage amerikanischer Käufer (64,8 %, 15,5 % Europa). Der Zweitplatzierte bei Sotheby`s gefiel hier bis zum höchsten Zuschlag der Kategorie Post War: 27,12 Millionen Dollar für das 1977 von De Kooning gemalte "Untitled XXV". Nach drei Sales durfte sich Christie`s vergangene Woche über einen Spartenumsatz von 315,99 Millionen Dollar in die Bücher notieren. Sotheby`s bilanzierte mit insgesamt 179,42 Millionen Dollar aus zwei Sitzungen gefolgt von Phillips (41,19 Mio $), womit sich das Wochentotal für Zeitgenössisches auf stolze 536,61 Millionen Dollar summierte.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner
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