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Schreiduelle um Kunstaktion auf Grazer Friedhof

Unter zum Teil heftigem Protest brachten am Mittwoch, dem 18. Oktober der österreichische Künstler Martin Krenn und der deutsche Künstler Wolfram P. Kastner eine Plexiglastafel vor der Inschrift eines Grabes auf dem Grazer Zentralfriedhof an. Der Grabstein des 1934 erschossenen "SA-Sturmbannführers" (so die ursprüngliche Grabinschrift) Tita Probst wurde im Zuge des Anschlusses 1938 um die Formulierung "ER FIEL IM KAMPFE FÜR GROSSDEUTSCHLAND" und ein Hakrekreuz ergänzt. Krenn und Kastner fordern mit ihrer Aktion die Entfernung bzw. zumindest Verdeckung der "Verherrlichung eines SA-Sturmbannführers" und argumentieren mit dem Abzeichengesetz, laut dem Symbole aus der NS-Zeit nicht öffentlich gezeigt werden dürfen. Die Diözese, die den Friedhof für die Stadt Graz verwaltet, beruft sich darauf dass es sich um ein Privatgrab handle und "ohne die Einwilligung der Familie" keine Veränderung möglich sei. Während der Aktion wurden Krenn und Kastner von einer Frau, die sich als Verwandte von Probst bezeichnete, angezeigt was von den Künstlern mit einer Anzeige wegen Verbotes nach dem Verbotsgesetz. Die Grünen wollen den Fall noch diese Woche noch mit einem Dringlichen Antag in den Grazer Landtag bringen. Krenn und Kastner wollen den von ihnen angebrachten Text kostenlos zur Verfügung stellen um eine Diskusssion anzuregen und so zur Aufarbeitung der Geschichte beizutragen.
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