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Contemporary Bulgarian Artists: Zeitgenossen, gar nicht zeitgenössisch

Selten ist es geworden, dass KünstlerInnen ganz ohne ironische Brechungen mit klassischen Materialien und Techniken arbeiten. Solche Werke sind zumeist nur im Museum oder in diversen Hobbykunstausstellungen zu sehen. Umso erstaunlicher ist es, wie hier, solche Arbeiten als "contemporary" und in einem ernstzunehmenden Rahmen präsentiert zu bekommen. Nicht wissend um die oft absurden Funktionsweisen des Kunstbetriebes, vor allem wenn es um die Repräsentation ganzer Länder geht, könnte man meinen in Bulgarien entstünde kaum zeitgemäße Kunst. Viel Schönes, aber kaum Kritisches, den Diskurs Anregendes findet sich hier neben den wenigen Ausnahmen, wie Mladen Mladenov, dessen Baumstamminstallationen durchaus spannende Problemfelder zwischen Kultur und Natur eröffenen. Spannend auch Emil Bachiysky, der mit mobileartigen Skulpturen von ungeahnter Leichtichkeit aus Armierstahl und Stein vertreten ist. Angesichts der Tatsache, dass es sich fast ausschließlich um akademisch geprägte KünstlerInnen handelt, scheint es eher eine Frage der Auswahl als des eigentlichen Kunstbetriebes in Bulgarien zu sein, dass viel Gezeigtes gar so klassisch anmutet. Durchwegs solides technisches Können zeichnet die meisten gezeigten Arbeiten aus. Thematisch sind allerdings kaum spannende Ansätze zu erkennen.
Mehr Texte von Wolfgang Pichler

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Contemporary Bulgarian Artists
17.10 - 05.11.2006

Künstlerhaus Wien
1010 Wien, Karlsplatz 5
Tel: +43 1 587 96 63
Email: office@k-haus.at
http://www.k-haus.at
Öffnungszeiten: täglich 10-18 h, Mi + Fr 10-22 h


Ihre Meinung

1 Posting in diesem Forum
Das Vorurteil von den osteuropäsichen Hinterwäldlern
Hubert Thurnhofer | 06.11.2006 07:03 | antworten
Hier hat wieder einmal ein ganz kritischer Geist einen Blick nach Osteuropa gewagt und festgestellt, dass die Kunstproduktion in einem Land wie Bulgarien nur unter Anführungszeichen als "contemporary" bezeichnet werden könne, arbeiten die KünstlerInnen doch mit "klassischen Materialien und Techniken" was heute nur noch "im Museum oder in diversen Hobbykunstausstellungen zu sehen" ist. Dieser SCHWACHSINN müsste denn wohl auch für jüngst alle auf der Art Cologne vertretenen Künstler und Galerien gelten. Bulgarien war dort allerdings nicht vertreten.

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