Werbung
,

Nightmares in Plastic : - die etwas andere Ausstellung....

Mordlüsterne und anrührende, bizarre und furchterregende Film-Monster haben unlängst das Münchner Stadtmuseum in Besitz genommen. Von den 150 Figuren der Nacht konnten, unbestätigten Gerüchten zufolge, zumindest einige identifiziert werden: Dr. Jekyll & Mr. Hyde und Freddy Krüger dürften zu den Anführen zählen, wobei sie tatkräftig von Frankenstein, Godzilla, Dracula, Batman und Superman unterstützt werden. Anders als bisher angenommen, stammen die Schöpfer aus Publikumskreisen .... Die Ausstellung Nightmares in Plastik hat Figuren-Modellbausätze versammelt, die erstmals Anfang der 1960er Jahre den Markt eroberten. Entsprechend dem Horrorfilmboom wurden diese Merchandise-Objekte in Millionenauflage vom amerikanischen Hersteller Aurora Plastics im Plastikspritzgussverfahren nach dem Vorbild einzelner Filmstills hergestellt. Je nach Geschmack und Können des Hobbygruselfans erhielten die Monster nach dem Verkleben der Bauteile eine möglichst originalgetreue Bemalung. Gestalten des klassischen Gruselfilmgenres wie Phantom of the Opera (1927), Dracula (1930), Frankenstein (1931), The Wolfman (1940)( oder Creature form the Black Lagoon (1951) zogen nun in die Stuben jugendlicher Bastler ein. Die fertigen Figuren erlangten rasch Kultstatus bei Nostalgikern wie Sammlern und erhielten in den 70ern hohe Verkaufspreise auf dem Antiquitätenmarkt. Dies war schließlich der Auslöser für eine zweite Generation von Movie Maniacs, die sogenannten Garage Kits, die von kleinen Firmen in Handarbeit aus Vinyl und Kunstharz geformt und in limitierter Auflage vertrieben wurden. Der japanische Hersteller Billiken begann Ende der 70er Jahre mit außerordentlich detailgenauen Modellsätzen in jeweils zweitausender Auflage und erweiterte das Spektrum der Charaktere um die mittlerweile neuesten Horror-Fantasy- und Science-Fiction-Helden. Andere Firmen in den USA, England und Deutschland zogen nach, so dass das Figurenarsenal heute von Frankenstein, Golem und Nosferatu über Hannibal Lector bis zur Gestalt des Freddy Krüger aus dem Film Nightmare on Elmstreet (1985) reicht. Die von einem Filmbesessenen zusammengetragene Sammlung ist noch bis zum 17. Juni im Münchner Stadtmuseum zu sehen und wird von einer Filmreihe begleitet (nebst Katalog): Neben neueren Zelluloid-Albträumen vor allem sehenswerte Klassiker, darunter The Man Who Laughs (1928), einem der besten amerikanischen filme am Ende der Stummfilmära.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

Werbung
Werbung
Werbung

Gratis aber wertvoll!
Ihnen ist eine unabhängige, engagierte Kunstkritik etwas wert? Dann unterstützen Sie das artmagazine mit einem Betrag Ihrer Wahl. Egal ob einmalig oder regelmäßig, Ihren Beitrag verwenden wir zum Ausbau der Redaktion, um noch umfangreicher über Ausstellungen und die Kunstszene zu berichten.
Kunst braucht Kritik!
Ja ich will

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

Nightmares in Plastic
25.01 - 23.03.2001

Stadtmuseum München
80331 München, St-Jakobs-Platz 1
Tel: +49 (0) 89 233 22370, Fax: +49 (0) 89 233 25033
Email: stadtmuseum@muenchen.de
httP://www.stadtmuseum-online.de


Ihre Meinung

Noch kein Posting in diesem Forum

Das artmagazine bietet allen LeserInnen die Möglichkeit, ihre Meinung zu Artikeln, Ausstellungen und Themen abzugeben. Das artmagazine übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der abgegebenen Meinungen, behält sich aber vor, Beiträge die gegen geltendes Recht verstoßen oder grob unsachlich oder moralisch bedenklich sind, nach eigenem Ermessen zu löschen.

© 2000 - 2024 artmagazine Kunst-Informationsgesellschaft m.b.H.

Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Gefördert durch: