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Tone Fink - Textil: Muster zwischen Kunst und Mode

... zwischen ... oder switchen: "Art ist to change what you expectet from it", so das Mission Statement auf der Tone Fink-Website und die Buchstaben purzeln und fliegen durch die Gegend, bevor sie sich in geordneten Zeilen hinstellen. Und dann kann/soll man sich entscheiden zwischen: Zeichnung, Malerei, Objekt/Performance, Film, Text. Was wunder also, dass die Schau im MAK fünf Genres beinhaltet. Die Gewänder aus cremeweißem Karton sind unbestritten die dominanten Objekte und die erste Assoziation geht in Richtung Zauberflöte, de facto sind sie inspiriert von und für Prozessionen, Karnevals-Umzüge, Performances: archaisch-monströse Roben wie Weltkegelmantel, chinesischer Schutzmantel oder Priestermantel, frech-erotische Kostüme à la Busengewand, Schampfeildreiecksgewand, Gliederhalterhose oder Achselzuckgewand, entstanden in den Jahren 1980 bis 1998. Sie bestechen durch Schnitt und Planheit der Form - und eher nicht durch Muster. Als solche könnte man bestenfalls jene Strukturen bezeichnen, die Tone Fink durch das perforierende Anreißen und Ritzen des Kartons erzielt. Das MAK ist im Besitz der gezeigten Stoff-Kollektion Artone der Textilfirma Josef Otten, Hohenems, quasi Kernstück der Ausstellung, für die Tone Fink seine schier unerschöpflichen Strich - Punkt - Linie - Tupf - Raster - Muster zur Verfügung stellte. Produziert wurde in den Jahren zwischen 1994 und 2000, eine Erfolgsstory in beige/schwarz. Diese abstrakten Kürzel "versteht" jeder, ihnen ist jene elementare Einfachheit und originelle Treffsicherheit eigen wie man sie auch in afrikanischen Textilornamenten findet. Thematisch ist es also nicht weit zu den Skizzenbüchern, die Einblick in weitere Musterfindungen und Mustererfindungen geben, papierene Vorstufe zum Textilen. Einzelne Grafiken dieser Art werden auch als Bilder solistisch gerahmt gezeigt. Aber dann wird noch mal richtig ge-switcht. Das Papierene und das Textile aufgelöst, ausgefranst, zerfasert und zu Papiermaché verkleistert. Daraus entstehen Stühle, glatte, flächige, kompakte Stühle, Stuhlobjekte, Throne. Viele dieser Stuhlobjekte bildeten den Rahmen für die Eröffnungs-Performance in der MAK NITE©. Das war im Oktober - die Ausstellung ist noch zu sehen bis 21. Jänner 2007. Und dazwischen liegt Tone Finks gefinkelter Geburtstag: 1. 1., in Worten: Erster Erster.
Mehr Texte von Aurelia Jurtschitsch

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Tone Fink - Textil
04.10.2006 - 21.01.2007

MAK - Museum für angewandte Kunst
1010 Wien, Stubenring 5
Tel: +43 1 711 36-0, Fax: +43 1 713 10 26
Email: office@mak.at
http://www.mak.at
Öffnungszeiten: Di 10-21, Mi-So 10-18 h


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