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892 Millionen $ in 14 Tagen!

Nachlese zu New Yorker Auktionen Die Rekordergebnisse der Sparte Impressionist waren nur die Vorhut. Zugegeben eine beeindruckende, denn sowohl Christie`s als auch Sotheby`s spielten auf New Yorker Boden die besten Umsätze seit mehr als 15 Jahren ein. Allein die jeweils ersten Sitzungen, die renommierten Evening Sales, verwiesen andere Sparten auf ihre Plätze: Am 2. Mai verkündete Christie`s mit 180,28 Mio $ den besten Gesamtumsatz seit 1990 und 24 Stunden später bezifferte Sotheby`s seinen Abendumsatz mit 207,6 Mio $ und damit dem höchsten jemals eingespielten Einzelergebnis einer Auktion. Die Tagessitzungen inklusive der Arbeiten auf Papier stockten auf einen Wochenumsatz von 211,68 Mio $ (Christie`s) bzw. 248,29 Mio $ (Sotheby`s) auf. 22 neue Künstlerrekorde Nahtlos schlossen genannte Häuser eine Woche später mit der nächsten Generation an diese Spitzenergebnisse an. Bereits 2004 waren die Preise für Contemporary Art um 17 Prozent gestiegen, 2005 um weitere 12,5 Prozent. Beim Blick auf die Listen der umsatzstärksten bildenden Künstler - Pablo Picasso dabei unangefochten an der Spitze (2004: 244,13 Mio $; 2005: 153,17 Mio $) - stieß man 2004 auf den Plätzen 18 und 19 auf die ersten noch lebenden Jasper Johns und Damien Hirst, 2005 katapultierte sich Lucian Freud mit einem Umsatz von 33,72 Mio $ auf den 10. Platz (2004: Rang 81, Jahrestotal 6,2 Mio $). Die aktuellen Bilanzen der Auktionshäuser: Christie`s schloss die erste Sitzung mit 143,18 Mio $. Noch 2004 hatte der höchste Abendumsatz "nur" 102 Mio $ betragen, im November 2005 verzeichnete man dann den Rekord von 157,44 Mio $. Für den aktuellen Umsatz wechselten 83 Werke den Besitzer, darunter eine Gruppe von 25 im Namen der Judd Foundation versteigerte Arbeiten (24,46 Mio $) des 1994 verstorbenen Künstlers und nicht weniger als zwölf Auktionsrekorde. Angeführt wird diese Liste von Mike Kelley, Jahrgang 1954, dessen Fotoserie "Ahh ? Youth" von 1991 den Rekord von 688.000 $ brachte. Erst im November 2005 hatte Phillips de Pury hier den Künstlerrekord verlautbart ("Memory ware flat no. 2" von 2002, 452.800 $). Zwei Tage später wurde dieser neue Kelley-Wert bestätigt, als nämlich eine weitere Version von "Ahh ... Youth" für den selben Betrag den Besitzer wechselte - bei Phillips de Pury übrigens. Den höchsten Zuschlag des Abends vergab Christie`s traditionell - in der Kategorie Post War für Andy Warhols "Small Torn Campbell`s Soup Can (Pepper Pot)" von 1962 bei 11,77 Mio $ und damit dem bisherigen Weltrekord für eine Arbeit aus der Campbell Soup Can Serie. De Kooning vor Warhol Anderntags gelangten bei Sotheby`s 66 Positionen zur Verteilung. Die erfreuliche Bilanz am Ende der Sitzung: Für 63 Arbeiten hatte der Auktionatorenhammer 128,75 Mio $ eingespielt, dem bisher höchsten Umsatz dieser Sparte in der Geschichte des Unternehmens. Und hier hatte der Handel seine Hand im Spiel, wie das Ranking der zehn höchsten Zuschläge zeigt: Mit je 15,69 Mio $ sicherte man sich Willem de Koonings "Untitled XVI" sowie Roy Lichtensteins "Sinking Sun". Zur Freude der Expertenschaft verbuchte man dann auch noch zehn Künstlerrekorde, etwa 2,25 Mio $ für Andreas Gursky`s Fotoarbeit "99 Cent". Von der angeheizten Stimmung des Marktes profitieren zunehmend auch nach 1960 geborene Jahrgänge. Vier der insgesamt 22 Künstlerrekorde entfallen auf diese Fraktion: Damien Hirst ("Away from the Flock, Divided", 3,37 Mio $, Christie`s), Dirk Skreber ("Gelb Lok (Yellow Locomotive)", 497.600 $, Christie`s), Lisa Yuskavage ("Honeymoon", 1,02 Mio $, Sotheby`s) und Cecily Brown ("High Society", 968.000 $, Sotheby`s).
Mike Kelley: 688.000 Dollar zahlte ein Bieter Christie`s fuer Kelleys "Ahh ... Youth" (1991) - zwei Tage später fiel für eine weitere Version aus dieser Auflage bei Phillips de Pury ebenfalls bei 688.000 Dollar der Hammer Foto: Christie`s
Insgesamt wurde New York seinem Ruf als bester Marktplatz für Zeitgenössische Kunst beeindruckend gerecht: Christie`s trennte sich in den drei Sitzungen am 9. und 10. Mai von 457 Kunstwerke für 205,78 Mio $, während bei Sotheby`s die Kassen am 10. und 11. Mai bei 185,10 Mio $ klingelten (417 Positionen) und Phillips de Pury brachte es mit 356 Besitzerwechsel auf 41,19 Mio $.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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