Olga Kronsteiner,
Vorbericht zur 59. Auktion
Starke Brise Internationalität
Die Prognosen sind viel versprechend, zumindest was die starke Brise Internationalität betrifft, die dem Publikum im Rahmen der 59. Auktion (16./17. Mai 2006) im Palais Kinsky um die Ohren wehen wird. Zu den hochkarätigsten Positionen zählt ein Landschaftsstück von Auguste Renoir aus dem Jahr 1901/02. Das gerade mal 26 x 32 cm große "Paysage d´Essoyes" geht mit einem Schätzwert von 180.000 bis 300.000 Euro ins Rennen. Als Lockvogel für den benachbarten Markt fungiert ein nicht weniger prominentes Kind der Deutschen Kunstgeschichte: "Drei Grazien führen ein Kind ins Leben (Vom Tod zum Leben II)" betitelte Putz das in den Jahren 1897-1900 geschaffene Ölbild (80.000-120.000). Begleitet wird diese Sektion der Klassischen Moderne von lokalen Größen vom Range Oskar Kokoschka (Blumenstillleben, Aquarell von 196, (40.000-70.000), Gustav Klimt (Bleistift-Studie zum Gemälde "Der Kuss" um 1907/08 35.000-60.000) oder Egon Schiele, aus dessen Auswahl der 1918 entstandene mit schwarzer Kreide gezeichnete "Sitzender Akt mit Schuhen und Strümpfen" (90.000-130.000) hervorzuheben ist.
Skulpturen-Fans aufgepasst!
Im Anschluss an die Klassische Moderne gelangt Zeitgenössische Kunst unter den Hammer, die vor allem Freunde der Bildhauerei begeistern wird: Joannis Avramidis und Karl Prantl sind hier ebenso zu nennen, wie der Wotruba-Schüler Wander Bertoni. Von Letzterem wird etwa "Das I" aus dem imaginären Alphabet ausgerufen, eine 1955 in einer Auflage von 6 Exemplaren entstandene Messing-Skulptur (22.000-32.000). Aus der internationalen Kollegenschaft gesellt sich Markus Lüpertz hinzu, mit "Otello-Jago" von 1996 (20.000-35.000) sowie das aus deutschem Privatbesitz stammende Großformat von Maria Lassnig, das 1987 geschaffene Gemälde "Korkenziehermann (Tod)", für das die Erwartungen bei 100.000 bis 180.000 Euro stehen.
Blickfänge des Jugendstils
Anderntags (17. Mai) steht angewandte Kunst des Jugendstils im Mittelpunkt und dort die Riege renommierter Protagonisten: Neben dem wohl schönsten Blickfang, einem von Kolo Moser entworfenem und der Wiener Werkstätte ausgeführtem Collier (120.000-200.000) zählen zwei so genannte Weltausstellungsvasen für Paris 1900 der Glasmanufaktur Johann Lötz Witwe zu den Highlights: Darunter eine von Franz Hofstötter entworfene mit Opalgelbem Unterfang (15.000-30.000), oder die 1911 von Josef Hoffmann entworfene Vase, die vom Österreichischen Museum für Kunst und Industrie (heute ÖMAK) beauftragt worden war.
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