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Top Ten, warum nicht

Der Anbieter und der Nachfrager müssten sich eigentlich auf Anhieb verstehen. Doch als im jüngsten NEWS der Galerist Hilger und der Sammler Essl ihre ganz persönlichen Künstler-Charts vorstellten, gab es schlicht und ergreifend keine Gemeinsamkeit. Essl, Mister 20 Prozent, schwelgte in Österreichs Paradedisziplin Espressionismus, Hilger dagegen präsentierte eine undurchschaubare Mischung an konventionellerweise Querköpfigem zwischen Hrdlicka und Maja Vukoje. Und warum auch nicht? Entweder man wiederholt sich, oder man widerspricht sich. Im folgenden also meine Liste. Ganz ungefragt und ohne das Kalkül des "Investierenswerten", wie der Herr Kommerzialrat es bei seiner Zusammenstellung zugrundelegte. Meine Top Ten an österreichischen bzw. in Österreich lebenden Künstlern. Ein einziges Kriterium sollte es geben, der Rest ist reine Idiosynkrasie. Das Kriterium besteht darin, dass die Kandidaten bereits eine Art Oeuvre hinter sich gebracht haben, also keine Jungspunde sind, die die handelsüblichen drei Aufsehenerregendheiten absolviert haben, sondern sattsam im Leben stehende Künstler, die gestatten, was im Kuratorendeutsch eine "Mid-Carreer Survey" genannt wird, den Überblick zu einem Schaffen mindestens in der Mitte der Karriere. Hier nun die Hitparade: 1. Muntean/Rosenblum (die Antwort der Gegenwart auf Manet) 2. Lois Renner (die Reduktion der Reduktion von Komplexität) 3. Johanna Kandl (und Helmut Kandl auch) 4. Peter Weibel (Aktionismus ohne Expressionismus) 5. Maria Lassnig (Feminismus ohne Expressionismus) 6. Michael Kienzer (die Logik der Materialien) 7. Dorothee Golz (der Geist der Utopie) 8. Robert Adrian X (Conceptual Veteran, natürlich ein Zugereister) 9. Martin Gostner (lebte lange in Köln) 10. Gottfried Bechthold (Conceptual Veteran, natürlich ein Vorarlberger) Wer nicht vorkommt, möge übrigens nicht böse sein. Er oder sie ist garantiert auf Platz elf.
Mehr Texte von Rainer Metzger

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