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Mit Kauffreude in die Sommersaison

Zwischenbilanz aus den Wiener Auktionssälen Das Klingeln der Kassen begleitet dieser Tage die an der Freyung und in der Dorotheergasse situierten Auktionatoren. Am 3. April eröffnete das Dorotheum den ersten Auktionsreigen 2006 mit der Sparte Glas und Porzellan, die mit einem Netto-Umsatz von 364.000 Euro schloss. Gegenüber der Vergleichsveranstaltung 2005 stieg hier die Nachfrage um neun auf 52 Prozent. Den höchsten Zuschlag vergab man bei 16.000 Euro für ein knapp 250-teiliges Trinkservice aus dem Hause Lobmeyr an einen heimischen Bieter. Die beste Steigerung erzielte ein Paperweight, anlässlich des 9. Wissenschaftskongress im Jahre 1847 in Venedig ausgeführt wurde und für das ein Telefonbieter aus Großbritannien statt der erwarteten 500-900 Euro stolze 5500 brachte. Meisterzeichnungen: 45 Prozent mehr Umsatz! Anderntags buhlte eine stattliche Anzahl aus Italien angereister Interessenten um die Gunst weiblicher Heiligenfiguren. 60.000 Euro blätterte ein Käufer über den Sensal dieserart für eine gotische Heilige hin und statt des Limits von 14.000 Euro war einem Südländer das um 1480/90 in Verona ausgeführte Relief Madonna mit Kind 32.000 Euro wert. Insgesamt summierten sich die Gebote auf die stattliche Summe von 446.000 Euro - im Vorjahr bilanzierte man mit einem reduzierten Angebot bei 144.000 Euro. Noch deutlicher, weil vergleichbar, ist die Steigerung in der Sparte Meisterzeichnungen: 2005 betrug der Nettoumsatz 306.000 Euro - aktuell stieg die Nachfrage um acht auf 52 Prozent und das Investitionsvolumen des kauffreudigen Publikums um satte 45 Prozent auf fast 445.000 Euro. Den höchsten Preis des Abends erzielten die beiden Blätter von Aloys Zötl. Seit 2002 ist die Nachfrage an den Arbeiten des Eferdinger Färbermeisters, die schon von den Surrealisten geschätzt wurden, massiv angestiegen. Im Frühjahr 2002 wechselte im Dorotheum eine Sammlung von 30 Blättern für brutto 295.000 Euro den Besitzer, der höchste Einzelzuschlag lag damals bei 18.000 Euro - am Abend des 5. April 2006 wurde diese Marke mit je 36.000 Euro um das Doppelte angehoben. Die Aquarelle "Gürteltier" und "Ochsenfrosch" fanden über die Telefonleitung in einer bedeutenden heimischen Privatsammlung und über den Sensal eine neue Heimat. Historismus im Trend Am 5. April 2006 begann "im Kinsky" die 58. Kunstauktion. Zum Auftakt gelangten Antiquitäten unter den Hammer, die bei einer Verkaufsrate von 66 Prozent - bzw. 83,5 nach Wert - den Besitzer wechselten und sich mit rund 894.000 Euro netto zu Buche schlugen. Besonders beliebt erwiesen sich Objekte aus kaiserlichem Besitz: Für ein vermutlich aus dem Bestand der Hermesvilla stammendes Paar Wiener Kandelaber (Rufpreis 2500) fiel der Hammer erst bei 44.000 Euro. Für die Objekte der Kunst- und Wunderkammer hatte sich internationale Bieterklientel eingefunden - der aus dem 16. Jahrhundert stammende Innsbrucker Grotesken-Helm (Rufpreis 3500) fand für 34.000 Euro einen neuen Platz in einer Schweizer Sammlung. Nach Italien wechselten für je 32.000 Euro zwei Tapisserien aus einer renommierten Brüsseler Werkstatt.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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