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10. internationale Kunstmesse im Wiener Künstlerhaus: Weite Welt im Kleinen

Während andere die Luft des internationalen Kunstmarktes in Maastricht schnuppern und in Preisen denken, deren Minimum im sechsstelligen Bereich liegt, wird es auch hierzulande Frühling und der Verband der Österreichischen Antiquitäten- und Kunsthändler präsentiert die zehnte Auflage seiner Messe im Wiener Künstlerhaus. Bei Wimberger (Linz) sorgt das Vogelgezwitscher eines französischen Singvogelautomaten um 1870 für den akustischen Hintergrund (4.800 Euro) und auch das liebreizende Federvieh in der emaillierten Spieldose, Anfang des 20. Jh. ebenfalls in Frankreich entstanden, würde tirilieren, wenn man es nur ließe (8.500). Marie Egner steuert mit einem großformatigen Blumenstilleben auf Papier (40.000) oder einem duftig aquarellierten Fliederstrauß die passenden Blumengrüße bei. Im durchwegs üppig vertretenen österreichischen 19. und 20. Jahrhundert ist Egner diesmal mehr als nur die Quotenfrau, neben den allseitsbekannten floristischen Impressionen entdeckt man vielerlei wie ein "Spielendes Mädchen" im grünen Licht eines verwachsenen Gartens (Galerie Altstadt, Krems, 38.000) oder ganz untypisch grau-in-grau "Aus dem Wiener Nachtleben" (Freller, Linz, 58.000). Fritz von Herzmanovsky-Orlando wird bei Figl, St. Pölten mit 40 heiter bis skurrilen Blättern als Zeichner gewürdigt und die Wiener Galerie Szaal sorgt mit gleich zwei Sonderausstellungen gezielt für Aufmerksamkeit. Ganz der klassischen Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts verpflichtet zeigen sich hier die großformatigen Ölgemälde von Adolf Kaufmann, für 18.500 Euro beispielsweise ist der "Heimweg der Schafherde" ein gemeinsamer in die eigenen vier Wände. Bei Anton Lutz, der zur Zeit auch im Oberen Belvedere gezeigt wird, beobachtet man beeindruckt wie sich die Malweise des 1992 gestorbenen Künstlers innerhalb eines halben Jahrhunderts zu einem luftigen Gewirr aus bunten Pinselstrichen auflöst. Wenn Lieselotte Eberhardt (Antiquitäten Dr. Birnbauer & Eberhardt, Timmendorfer Strand), spezialisiert auf kleinteiliges aller Art, vor ihrer Vitrine mit der breiten Auswahl an Wiener Bronzen (120 - 3.500 Euro), erzählt, die besten Kunden hierfür wären in England und Übersee, so weht hier eine Prise der großen weiten Welt im Kleinen.
Mehr Texte von Daniela Gregori

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10. internationale Kunstmesse im Wiener Künstlerhaus
11 - 19.03.2006

WIKAM
1010 Wien, Palais Ferstel, Eingang Strauchgasse
Tel: +43 (1) 40 66 330, Fax: +43 (1) 402 88 35
Email: wikam@wikam.at
http://www.wikam.at


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