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Vermeintliches Schnäppchen in Koblenz kostet 2,07 Mio. Euro

So groß war die Gier, dass einige italienische Händler am 18. Februar mit gecharterten Privatflugzeugen nach Koblenz anreisten. Im Internet-Katalog des Auktionshauses Engel glaubten sie das Schnäppchen ihres Lebens entdeckt zu haben. Denn die römische Flusslandschaft, die dort zu einem Schätzpreis von 22.000 Euro im Katalog angeboten wurde, war eine Arbeit Gaspar Adriaensz van Wittels. Am Ende fiel der Hammer bei 1,7 Millionen Euro. Inklusive Aufgeld muss der erfolgreiche norditalienische Saalbieter 2,07 Millionen Euro bezahlen. Glückliche Vorbesitzerin des Gemäldes ist eine Koblenzer Erbengemeinschaft, in deren Familie sich das Bild seit rund 100 Jahren befand. Ein Gutachten aus dem Jahr 1983 mit einer damals angemessenen Wertansetzung war Grundlage für die niedrige Taxe. Dabei ist die 1689 entstandene Ansicht "Der Tiber in Rom mit dem Aventin von Süden" eine durchaus typische Arbeit des begehrten Künstlers. Der 1653 geborene Niederländer war mit 19 Jahren nach Italien gegangen und hatte es dort unter dem Namen Vanvitelli zu Ruhm gebracht. Der Höchstpreis für ein Werk van Wittels wurde im Jahr 2001 mit 2 Millionen Pfund bei Sotheby`s in London erzielt. Mit dem Ergebnis reiht sich das kleine Koblenzer Auktonshaus in die deutschen Top Ten ein. Das teuerste je in Deutschland versteigerte Gemälde hatte im Jahr 2005 3,4 Millionen Euro gebracht. Villa Grisebach in Berlin erzielte diesen Preis für Max Becksmanns "Anni (Mädchen mit Fächer)" aus dem Jahr 1942. Teuerstes deutsches Altmeistergemälde ist "Der Zahnarzt" des Rembrandt-Schülers Gerrit Dou, das Van Ham 2001 in Köln für 4,7 Millionen D-Mark zuschlug.
Mehr Texte von Stefan Kobel

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