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Teuerstes französisches Möbel bei Artcurial versteigert

Knapp 7 Millionen Euro für ein Louis XV-Buero Plat Generell sind es die internationalen Marktplätze London und New York, die für vergleichbare Bietergerangel stehen. Am 13. Dezember bestätigte Artcurial (Artcurial-Briest-LeFur-Poulain-F. Tajan) die Ausnahme dieses Reglements. Im Angebot war die Sammlung des 1984 verstorbenen Geschäftsmannes Jean Rossignol gestanden und hier zehn Meisterwerke der französischen Tischlerkunst. Die Umsatzerwartungen für die rund 100 Exponate hatte das Auktionshaus mit 4 bis 5 Millionen Euro angesetzt. Lot 122 ließ diese in flotten Schritten weit hinter sich: Für das um 1760 ausgeführte und auf 800.000 bis eine Million Euro taxierte Prunkstück fiel der Hammer erst bei 6,1 Millionen Euro (Kaufpreis 6,87 Mio). Meisterwerk eines deutsch-französischen Ebenisten Beauftragt wurde das aus Rosenholz und exotischem Amarant (Violettholz) gefertigte Schreibmöbel - mit 24 eingearbeiteten Plaketten aus feinstem Sèvres-Porzellan und mit vergoldeten Bronzebeschlägen verziert - von Graf Johann Carl Philipp von Cobenzl (1712-1770), einem Diplomaten und engen Vertrauten Kaiserin Maria Theresias. Ausgeführt wurde es vom deutsch-französischen Ebenisten Joseph Baumhauer, der sich etwa um 1740 in Paris ansiedelte und dort 1749 zu einem königlichen Hoflieferanten avancierte. Da die Franzosen mit der Aussprache seines Familiennamens Schwierigkeiten hatten, "trennte" er sich von diesem und nannte sich fortan schlicht "Joseph", wie die Signaturen an seinen Möbeln dokumentieren. Meisterstücke aus seiner Werkstatt hält etwa das Ghetty Museums (Los Angeles) im Bestand - das bei Artcurial nun versteigerte wird die Grenzen Frankreichs mit unbekannter aber jedenfalls ausländischer Destination passieren.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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