Stefan Kobel,
Design bei Quittenbaum
Vom Bauhaus zu Ikea
"Höhepunkte der Designgeschichte" verspricht Quittenbaum aus München für die Auktion am 28./29. November und hält das auch ein. Beginnend mit Jugendstilglas wie der Gallé-Vase "Rose de France" (Lot 24/Taxe 30.000 Euro) wird alles geboten, was das Sammlerherz höher schlagen lässt, fast immer im dankenswerterweise originalen Zustand, der bis zur Unbenutzbarkeit geht. So ist bei einem von zwei Freischwingern des Typs "MR10" von Ludwig Mies van der Rohe aus dem Besitz der Bauhausschülerin Margarethe Viereck das Sitzgeflecht arg ramponiert (Lot 37/Taxe 5.000 EUR). Nahezu neuwertig ist hingegen die Tischlampe "ME 1" von Wilhelm Wagenfeld zur stolzen Taxe von 50.000 Euro (Lot 35).
Ausgefallene italienische Möbel gibt es unter anderem von Gio Ponti, dessen um 1953 entstandenes Schlafzimmer 5.000 Euro kosten soll. Extravagant ist das einer Kendo-Maske nachempfundene Babyphon von Isamu Noguchi aus dem Jahr 1937 (Lot 104/Taxe 2.000 Euro). Kunst zum Sitzen gibt es mit dem Objekt "Schöne Aussicht" von Franz West (Lot 577/Taxe 7.000 Euro). Sogar Ikea hat es in den Katalog geschafft: Der bunte Stuhl "Vilbert" von Verner Panton wurde 1994 allerdings wegen mangelnder Akzeptanz nach nur einer Saison wieder aus dem Programm genommen (Lot 583/Taxe 300 Euro). Sehr anregend ist die Gegenüberstellung von Designklassikern und afrikanischer Kunst, wie bei einem "Kongo"-Sessel von Theo Ruth (Lot 69/Taxe 500 Euro) und einem Hocker der Ashanti (Lot 68/Taxe 1.800 Euro).
Auktion: 28.11. ab 19.30 Uhr / 29.11. ab 13 Uhr
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