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Kunst- und Antiquitätenmesse im Palais Ferstel - Palais Niederösterreich: Wechselhaft

Zwischenbericht von der Messefront Während in der Hofburg die letzten Vorbereitungen für die 37. Messe für Kunst und Antiquitäten (5. bis 13. November) laufen, zieht man ein paar Gassen weiter erste Zwischenbilanz. Noch bis inklusive Sonntag, den 6. November, haben 43 Galerien und Kunsthändler in den durch einen roten Teppich verbundenen Palais Ferstel und Niederösterreich ihr artifizielles Warenangebot ausgebreitet. Gratiseintritt ohne (Kauf)Wirkung Im Vergleich zum Vorjahr beziffert Verbandspräsident und Veranstalter Horst Szaal den Besucherandrang mit einer Steigerung "zwischen zehn und 15 Prozent". Allein diese Statistiken stehen nicht immer im Zusammenhang mit dem wirtschaftlichen Erfolg einer Messeveranstaltung. Eine bombastisch gut besuchte Vernissage kann punkto Kaufverhalten da auch kontraproduktive Auswirkungen haben - 3500 Eröffnungsgäste verbuchte Szaal in den ersten Dämmerstunden der WIKAM (Wiener Internationale Kunst- und Antiquitätenmesse). Ebenso wurden der obligate Studentenabend (Montags) und das Frauenpendant (Mittwochs) vom Publikum gut angenommen. Man könne genauso gut einen "Pudelclub" durchführen, merkte einer jener Aussteller an, die an derlei Vermarktungsmaßnahmen nicht unberechtigt Zweifel haben. Natürlich mag diese Publikumsschicht in die Kategorie Eventualkäufer fallen, allein die Scheckhefte wurden an diesen Gratisabenden nur selten gezückt. Hochwertiges Rustikal "Generell", so streut Szaal seiner Klientel Rosen, sei "die Gesamtstimmung gut". Zu einem erheblichen Teil betrifft dies allerdings - bis auf wenige Ausnahmen - nur die Sparte bildender Kunst, dafür flächendeckend vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Die Trends im Bereich angewandter Kunst ortet Szaal für "hochwertiges Rustikal", am Beispiel von Anton Figl, "Bisschen-Besser-Biedermeier", etwa bei Wimberger. Auf gute Nachfrage stießen die als Anheizer fungierenden Sonderausstellungen: Antikhaus Freller, mit einer gelungenen und selten so umfangreich präsentierten Auswahl an Arbeiten Alfred Poells, trennte sich gleich zu Beginn der Messe von einer großformatigen Küstenlandschaft und hält noch Besonderheiten wie ein stattliches Blumenbild (32.000 Euro) oder eine Ansicht von Nussdorf am Attersee - "demolierte Badehütten den gräflichen zugeeignet" von 1925 (16.000 Euro) - bereit. Gefallen fand man auch an Arbeiten von Willy Eisenschitz, beim Kunsthandel Widder wechselten sowohl Werke in Öl als auch Aquarelle den Besitzer, an Ernst Huber, Josef Dobrowsky und Otto Rudolf Schatz bei Sternat, der sich auch von einem Satz Wiener Empire-Vedutentassen trennte. Die einmalige Chance, beim deutschen Kunsthändler Peter Hardt in die Kunstwelt asiatischer Länder (Tibet, Nepal, Burma, Thailands, Indien) einzutauchen, nutzten noch zu wenige, obwohl die preisliche Bandbreite hier besonders attraktiv ist: von 200 Euro für Öllämpchen aus dem 16. Jahrhundert über einen tibetischen Ständer für Butterlampen aus dem 18. Jahrhundert für 8700 Euro bis zum Highlight der Präsentation, einer Buddha-Bronze aus dem 12. Jahrhundert für 125.000 Euro.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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Kunst- und Antiquitätenmesse im Palais Ferstel - Palais Niederösterreich
29.10 - 06.11.2005

Palais Ferstel, Palais Niederösterreich
1010 Wien, Strauchgasse 4 / Herrengasse 13
Tel: +43-1-406 63 30
Email: wikam@kunstkauf.at
http://www.kunstkauf.at
Öffnungszeiten: 11 - 19 h


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