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56. Kunstauktion: Alte Meister jüngste Sparte

Vorbericht zur 56. Kunstauktion "im kinsky" Die Sparte Gemälde Alter Meister ist eine lukrative, wie sowohl internationale als auch nationale Umsatzzahlen belegen. Bei Sotheby`s sind Old Master die zweitstärkste Fraktion nach den Impressionisten, Christies erwirtschaftete 2004 in dieser Sektion weltweit fast 100 Millionen Dollar und auch heuer (Jänner bis Juni) trug man mit bislang 72,5 Millionen Dollar ein kräftiges Scherflein bei. Und hierzulande? Nun, für das Dorotheum ist diese Sparte seit jeher die umsatzstärkste, auch wenn man im Ausland das Haar in der Suppe schnell zu benennen weiß. Marktfrische ist das Stichwort und die Bezeichnung Kap-der-letzten-Hoffnung hinsichtlich der Verkaufserfolge eine trügerische. Wie dem auch sei, den Versuch die kaufinteressierte Klientel aus dem Ausland zu binden unternahm man noch unter dem Namen Wiener Kunst Auktionen. Mit Roman Herzig, Österreichs einzigem Händler von internationalem Renomee, hatte man von April 1996 bis Juli 1997 dann auch die fachliche Begleitung. Danach war es beim ersten privaten Auktionshaus Österreichs in dieser Sparte still geworden. Hals`sche Einleitung Bis jetzt, denn mit der 56. Auktion beginnt ein neues Kapitel, dessen Einleitung in den Herbst 2004 fällt, als in der 51. Auktion ein dem Umkreis oder der Nachfolge von Franz Hals zugeordnetes Porträt Willem van Heythuyzens von den geschätzten 20.000 auf ein Meistbot von 440.000 Euro gesteigert wird. Bei der Auktion am 11. Oktober ist die Sparte erstmals mit einem eigenen, 66-Objekt starken Katalog vertreten. Und damit setzt man auf aktuelle Trends, die man mit galanten Szenen, Stillleben, Stadtansichten und besonders italienischen Veduten zu orten weiß. "Der dekorative Aspekt der Bilder", so ist in der zugehörigen Presseaussendung zu lesen, ist wesentlicher Entscheidungsträger über die Nachfrage geworden, "die Autorschaft spielt keine so große Rolle mehr". Spitzenlos der Auktion ist ein wunderbares Werk von Willem Claesz Heda, dem Hauptmeister der tonigen Stilllebenmalerei Hollands im zweiten Viertel des 17. Jahrhunderts, taxiert auf 150.000 bis 300.000 Euro. Gesichert: starkes Interesse für Stadtbild von Krumau Eine Stunde später stehen dann Arbeiten des 19. und 20. Jahrhunderts im Mittelpunkt auktionatorischer Hammerspiele. Das heißeste Bietgefecht könnte das aus den USA akquirierte Titellos, Egon Schieles vor kurzem als Stadtbild von Krumau identifizierte Arbeit bringen. Das besondere an diesem Kleinformat, es ist eines der seltenen Ölbilder und begeistert durch seinen spontanen pastosen Malduktus. Die Erwartungen der Experten belaufen sich auf 850.000 bis 1,5 Millionen Euro - und doch wird es der neue Besitzer womöglich erst im Frühjahr 2006 in seinen vier Wänden begrüßen können, da es der Albertina für die vom 6. Dezember bis 19. März 2006 laufende Schiele-Ausstellung als Leihgabe zugesagt wurde. Zu den weiteren Höhepunkten der 56. Auktion - die Minimumerwartungen lassen sich mit einem Umsatz in der Höhe von sechs Millionen Euro beziffern - gehören etwa auch eine Auswahl an Arbeiten von Werner Berg, eine "grüne" Version von Alfons Waldes Trattalmen (40.000-70.000 Euro) oder ein spätes Ölbild von Sergius Pauser, die sich an die Berge schmiegende Stadt Innsbruck (15.000 - 30.000 Euro).
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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