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Barocker Freudentanz

Das Jubelmascher’l zur 100ten Gründungsfeier des Palais Dorotheums hatte man kurzerhand auch der Auktionswoche umgehalst. Dieserart ging diese Woche der Veranstaltungsreigen "Jubiläumsauktionswoche" mit durchschlagendem Erfolg über die Bühne. Ingesamt wechselte Ware für 71,3 Millionen Schilling (brutto) den Besitzer. Reger Besucherandrang und Rekordergebnisse dominierten die Stimmung in den barocken Räumlichkeiten des Palais. Zum Auftakt hatten die Sparten Juwelen und Möbel & dekorative Kunst ihre spezifische Auswahl gereicht, die zu 64 bzw. 50 Prozent losgeschlagen werden konnte ( 5 / 7,9 Millionen Schilling). Im Anschluss folgte eine Serie von Rekordumsätzen in den Kategorien Sparten Silber, Ölgemälde des 19. Jahrhunderts sowie für Klassische Moderne und Zeitgenössische Kunst. Die stets im Schatten der millionenschweren Umsätze Alter Meister stehenden Sparten konnten sich erstmals seit langem behaupten und sorgten in Summe für einen besseren Wochenumsatz (knapp 60 Mio netto) als die Auktionswoche Anfang Oktober (53 Mio). Mit Heimvorteil überzeugten die Vertreter der Klassischen Moderne und Zeitgenössischen Kunst. Star der Sitzung war Alfons Walde, dessen Arbeiten für spannende Bietgefechte und Millionenzuschläge sorgten. Bei den Zeitgenossen brillierten Maria Lassnig – deren "Stilleben mit Apfelsäge" bei 847.000 Schilling den Schätzwert verdreifachte – und Arik Brauer, bei dessen "König mit rotem Kopf" der Hammer bei 650.000 fiel. Anderntags schaffte Experte Georg Ludwigstorff eine Fortsetzung seiner Erfolgsserie: bei einer Verkaufsquote von 80 Prozent belief sich das Tagesergebnis auf 10,3 Millionen. Je 650.000 Schilling wurden hier für eine römische Rokoko-Kaffeekanne von Carlo Bartolottis sowie einen Prunkluster Stephan Mayerhofers für Feldmarschall Erzherzog Karl hinterlegt. Die beste Vorstellung seit langem lieferte aber Malerei des 19. Jahrhunderts. Qualität hieß das Zauberwort, das bei einer Verkaufsquote von 53 Prozent ein Rekordergebnis von 21,6 Millionen Schilling lieferte; Die durchwegs realistischen Schätzungen konnten auf weiten Strecken realisiert werden. Am letzten Tag besserte die Kategorie Jugendstil den Wochenumsatz um 6,6 Millionen auf – Freudentanz inklusive, diesmal vom großen Indianerputto Micheal Powolnys (240.000).
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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