Olga Kronsteiner,
Zwischenbericht zur 2. Auktionswoche 2005
Glas & Porzellan, Klassische Moderne sowie Möbel & dekorative Kunst unter dem Hammer
Internationale Stars machten sich in der Sparte Klassische Moderne und Zeitgenössische Kunst ganz offensichtlich bezahlt. Natürlich, der höchste Zuschlag des Abends blieb für den heimischen Bestseller Egon Schiele reserviert, für den weiblichen Akt mit violetten Strümpfen engagierte sich ein Saalbieter bis zu 380.000 Euro. An den zweiten Platz spielten sich Alfons Walde mit einer "Faschingsszene in Tirol", für die der Hammer erst bei 75.000 Euro entgegen der erwarteten 45.000-65.000 Euro fiel. Mit je 50.000 Euro sicherte sich das internationale Publikum Zeichnungen Gustav Klimts, der 1916/17 entstandene "Sitzender Halbakt mit Schal" und ein "liegendes Mädchen im Rüschenkleid" von 1904, eine Studie zu den Hetärengesprächen des Lukian.
Erfreulich zeigt sich die Bilanz im Bereich der internationalen Besetzung: Edgar Degas "Femme assise" gefiel ebenso bis zu 45.000 Euro wie Emil Noldes im Berliner zoologischen Garten 1923/24 entstandener Aquarell-Einblick in ein Aquarium, die Farbkreidezeichnung "Femmes dansant" von Henri Toulouse-Lautrec wechselte für 38.000 den Besitzer. Insgesamt verteilte man am 31. Mai das Angebot zu 54 Prozent und freute sich mit netto 2,53 Millionen Euro über das bislang höchste jemals in dieser Sparte erzielte Ergebnis.
Glas, Porzellan, Möbel & dekorative Kunst
Den Auftakt in der Sektion angewandter Kunst oblag wie üblich Exponaten der Kategorie Glas & Porzellan (31. Mai), die zu 60 Prozent Absatz fanden und ein beachtliches Ergebnis von netto 442.220 Euro einspielten. Besonderen Gefallen fand man an dem unüblich hochwertigen Angebot an Wiener Porzellanmanufaktur-Objekten: etwa an einem 1824 von Josef Nigg ausgeführten Porzellanbild eines Blumenbuketts, das statt der anberaumten 12.000-20.000 Euro unter zahlreichen Geboten bis auf 55.000 Euro und damit dem höchsten Zuschlag der Sitzung stieg.
Anderntags gelangten Möbel & dekorative Kunst zur Auktion. Prachtvoll mutete der ehemals im Palais Augarten untergebrachte 32-flammige Holzluster aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an, der unter den Erwartungen bereits bei 12.000 Euro (14.000-18.000) den Besitzer wechselte und damit ex aequo mit einem barocken Hallenschrank den höchsten Zuschlag der Nachmittagssitzung brachte. Ein 1917 ausgeführter Steinway-Flügel mit Repetitionsmechanik und original Elfenbein-Klaviaturbelag spielte statt der angesetzten Taxe von 6000 bis 7000 Euro am Ende derer 11.000 ein. Den gleichen Betrag hinterlegte man weit über den Erwartungen (4000-5000) für einen klassizistischen Garderobeschrank aus dem Bodenseegebiet. Am Ende summierten sich die Hammerschwünge auf netto 323.200 Euro.
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