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Rudolf Goessl: Sphärische Farbräume

Als Rudolf Goessl (geb. 1931 in Kronberg, Niederösterreich) in den 60er und 70er Jahren in den Wiener Galerien Würthle und Galerie nächst St. Stephan ausgestellt hat, gab eine andere Art von Malerei noch den Ton an als seine. Das Informel hatte sich besonders im Wiener Raum mit Prachensky, Hollegha und Mikl schon längst etabliert und konnte durchwegs seine Vormachtstellung halten. Dennoch geriet das Tafelbild, das die Gilde um Otto Mauer hochhielt, in den 60er Jahren ins Wanken. Die Wiener Aktionisten haben mit der Ausnahme von Hermann Nitsch das Gemälde zugunsten einer performenzhaften, politsichen und gesellschafts-kontextuellen Kunstsprache verlassen. Arnulf Rainer und Maria Lassnig sind dagegen dem Tafelbild treu geblieben, wenngleich auch hier der eigene Körper ab den 60er Jahren einen wesentlichen Faktor eingenommen hat: z.B. Body Awareness Paining bei Lassnig und Rainers Face Farces. Rudolf Goessl ist seinen eigenen Weg gegangen, abseits von Informel, oder aktionistischen Strategien. Anstelle des expressiven eruptiven Pinselstrich im Abstrakten Expressionismus herrscht bei ihm seit den 60er Jahren ein moderat meditativer Malduktus vor. Monumetale Farbfelder entstehen, die luminöse sphärische Räume generieren, durchwegs in der Tradition von Mark Rothko zu sehen. Wie auch beim Amerikaner verharren Goessls Bilder nicht im Selbstreferentiellen und Abstrakten sondern stehen im Kontext von Natur und Spiritualität. Ein an sich diametrales Spannungsfeld. Natur kommt ins Spiel, wenn der Maler die Farbe gleich Erde auf die Leinwand aufträgt. Geradezu archaisch wirken die Oberflächen mit den sedimentierten Farbschichten. Das Spirituelle erklärt sich aus dem meditativen Mal- und Betrachtungsprozeß. Die Farbräume sind immateriell und haben transzendentale Kraft.
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Rudolf Goessl
08.03 - 12.05.2001

Galerie Jünger
2540 Bad Vöslau, Badplatz/Jägermayerstraße 2
Tel: +43 22 52 483 37, Fax: +43 22 52 483 37
Email: juenger-rychlik@a1.net
http://galerie-juenger.at
Öffnungszeiten: Täglich 10-22 h


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