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Stadt Wien stellt erste Ergebnisse des neuen Fonds Kunst im öffentlichen Raum vor

Was im Bundesland Niederösterreich schon längstens funktioniert, soll jetzt endlich auch Wiens offentlichen Raum mit qualitätvoller Kunst füllen. Nach einem dreiviertel Jahr Arbeit stellten die Stadträte Mailath-Pokorny, Faymann und Schicker und Silvia Eiblmayr als Beiratsvorsitzende die ersten Ergebnisse des neugegründeten Fonds Kunst im öffentlichen Raum Wien vor. 800.000 Euro durfte der Beirat - neben Eiblmayr bestehend aus Ute Meta Bauer, Brigitte Huck, Edelbert Köb und Wolfgang Kos - für die ersten Projekte ausgeben und er hat die Grundintention, in Wien endlich von der skulpturalen Behübschung diverser Wohnbauten wegzukommen durchaus erfolgreich umgesetzt. Prozessorientiertes, Soziales und Temporäres hat jetzt - neben Ausschreibungen für "klassische" Platzgestaltungen - endlich auch seinen Platz in den öffentlichen Räumen Wiens. Das erste zur Gänze fertiggestellte Projekt, die "Wand der Sprache" am Schwendermarkt im 15. Bezirk mag gut als Beispiel für die neue Ära dienen. In einer Zusammenarbeit mehrerer Schulen des Bezirks, der Akademie der bildenden Künste und den Künstlerinnen Christine & Irene Hohenbüchler ist eine Visualisierung des Zusammenlebens von fast 80 Nationalitäten im Bezirk gelungen, die in ihrer Gestaltung als Graffiti auch spontane Sprayaktionen vertragen kann. Neben verschiedenen temporären Projekten z.B. am Wallensteinplatz oder in Valie Exports transparentem Raum am Hernalser Gürtel hat der Beirat auch zwei Ausschreibungen initiiert mit denen der Südtiroler Platz und die neue U-Bahn "Westpassage" zwischen Karlsplatz und Secession eine adäquate künstlerische Gestaltung bekommen sollen. Der derzeitige Beirat ist für drei Jahre ernannt, Einreichungen können - auch formlos - an die MA7, Friedrich Schmidt Platz 5, 1080 Wien gerichtet werden.
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Ihre Meinung

1 Posting in diesem Forum
camouflage am schwendermarkt
ein flaneur | 07.02.2005 06:57 | antworten
die verantwortlichen sind zu beglückwünschen zu einem werk, das als solches nicht erscheint und somit in weiterer folge auch die jury selbst obsolet werden lässt. die anmutung der arbeit am schwendermarkt des 15. wiener gemeindebezirks (über die archtiketonische qualität dieses ortes mögen sich andere fragen) unterscheidet sich praktisch nicht zu projekten, zumindest an der visuellen oberfläche, die ohnehin in diesem bereich überall stattfinden. den freibrief für visuelle tätigkeiten im öffentlichen raum besitzen neben der werbeindustrie etwa schulen und kindergärten, die ihre aktivitäten quasi als naturrecht im öffentlichen raum abhandeln können, ohne sich öffentlichen diskussionen stellen zu müssen. grotesk erscheint im zusammenhang damit der spiessrutenlauf für kunst im öffentlichen raum, die ihren status nicht verstecken will. im politisch verordneten stil der "kunst im öffentlichen raum", stellt sich insbesondere nun diese variante als dankbar heraus, weil sie erst gar nicht erkannt werden kann und damit auch keine widerstände auslösen kann in einem bezirk, der gemeinhin als konfliktreich gilt. aber in diesem ganz konkreten fall wird die absurdität insbesondere offenbar, wenn eine hochkarätige jury, deren mitglieder als spezialistInnen für "kunst im öffentlichen raum" dargestellt werden (und dieser nachweis ist für einige erst noch nachzureichen), mit einem nicht unbeträchtlichem budget ein werk autorisiert, das in seiner enderscheinung der guten idee einer engagierten zeichenlehrerin entspricht (das ist nicht als verunglimpfung gemeint!). wenn also der umweg über sonderbudget mit sonderjury und speziell beauftragten künstlerInnen dazu führt, dass kunst im öffentliichen raum sich hinter kinderarbeiten versteckt, dann gratuliere ich recht herzlich und empfehle politik, jury und den künstlerinnen gleichermassen: zurück an den start! beruhigend hingegen wirkt der teil des konzepts, dass zusätzliche graffitis als verträglich dargestellt werden - so bleibt die hoffnung auf beherzte passantInnen, dieser aufforderung möglichst bald folge zu leisten...

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