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bildet to-do-stapel! - 12 Jahre monochrom: Im Gravitätsfeld der Kunst

Die Tendenz, dekadisch angelegten Feierlichkeiten entgegenzuwirken und diese mit einem "mehr" an Aussagekraft zu optimieren, lässt sich aktuell in der von monochrom bespielten Kunsthalle Exnergasse erkennen. 12 Jahre monochrom und 12 Monate Kunsthalle Exnergasse wurden anlässlich der jüngsten Ausstellungseröffnung präsentiert. Zum ersten Mal gab die Kunsthalle einen Jahreskatalog heraus, der in verblidlichter und vertextlichter Weise einen beeindruckenden Überblick über das Ausstellungsprogramm dieser Institution innerhalb des letzten Jahres gibt. Dem gegenüber verdichtet sich der Blick beim Schweifen durch das monochromsche Universum jener als Fanzine gestarteten "Bastel- und Theorieeignungsgruppe", die auch für die noch so eingelesene und eingeschworene Fangemeinde wieder mit neuen Überraschungen und Weltentwürfen aufwartet. So erweitert sich etwa der Repräsentationsrahmen jenes 2002 auf der Biennale in Sao Paolo vertretenen Künstlers Georg Paul Thomann um einen Grabstein, in den das Geburtsjahr dieses international anerkannten aber kaum je gesehenen Künstlers gemeißelt ist. Laut monochrom weilt Thomann seit seiner Biennalebeteiligung weiterhin in Brasilien. Von letzterer stammt auch monochroms rot-weiß-rote und nun im Besitz der Stadt Wien befindliche Aktenordnerwand, die einst die nationale Komponente eines mit Alpensujets ausgestatteten Visualitätsszenarios besiegelte. Der physikalisch-wissenschaftliche Raum, der die unübertreffbare Experimentierfreudigkeit dieser Künstlergruppe bedingt, wird in der Ausstellung an zwei Installationen, die den Standort von monochroms permanenter Wirkungsstätte im Quartier 21 thematisieren, sichtbar. Einerseits rekonstruiert die Gruppe eine Aktion, die die Gravitätskraft der Sonne mit 4 m Durchmesser vom MQ aus wirken lässt und in dieser Konstellation den umstrittenen Planeten Pluto in Stockerau verorten würde (ein Grund für die Gruppe, vom MQ aus in diesen Ort eine Radtour zu machen). Andererseits wird monochroms Osteraktion 2004 mittels beeindruckender Mittelformatfotografie dokumentiert - als monochrom Chef Grenzfurthner sich per grauem Gafferband an die Wand des MUMOKs nageln bzw. nach den neuesten Methoden kleben ließ - eine Aktion, um die im Nachhinein noch angesucht werden musste, als das Grab theologiebedingter Weise bereits leer war. Gravitätlichkeiten wie diese u.v.m. zeigt die spannend zusammengestellte sowie überblicks- und einsichtsreiche Schau.
Mehr Texte von Walter Seidl

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bildet to-do-stapel! - 12 Jahre monochrom
27.01 - 26.02.2005

KEX Kunsthalle Exnergasse
1090 Wien, Währinger Straße 59, 2. Stiege, erster Stock
Tel: +43 (0)1 401 21-41 oder +43 (0)1 401 21-42, Fax: +43 (0)1 401 21-67
Email: kunsthalle.exnergasse@wuk.at
https://www.wuk.at/kunsthalle-exnergasse/
Öffnungszeiten: Dienstag - Freitag 13:00 - 18:00,
Samstag 11:00 - 14:00 Uhr


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1 Posting in diesem Forum
Link falsch
ein gast | 02.02.2005 12:24 | antworten
http://kunsthalle.wuk.at/

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