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Dorotheum Auktionswoche 4 2004 - Gemälde

Platztausch im Dorotheum Beim Saisonfinale vergangenes Jahr avancierte die Sparte Klassische Moderne mit dem besten Umsatz (1,73 Mio. Eur) zum Star der vierten Auktionswoche. Diesmal ist es die Sektion Gemälde des 19. Jahrhunderts, die im Vergleich zu 2003 (1,08 Mio. EUR) mit mehr als 1,9 Millionen Euro ihr Ergebnis annähernd verdoppelte. Skandalöses Lederertal Dabei blieb die Verkaufsquote mit 49 Prozent um das eine Quäntchen hinter jener von 2003. Allerdings besann sich die zuständige Expertenschaft offenbar ihrer Akquisitionskünste und setzte dabei auf mehrere Highlights. 2003 war der höchste Zuschlag bei 150.000 Euro für ein Gemälde mit Pferden und einem reitenden Bauernbuben an der Tränke Friedrich Gauermanns verbucht worden. Gestern Abend übertraf man zwei mal diese Messlatte: Bis zu 260.000 Euro überzeugte das 1832 entstandene Genrebild "Zuflucht vor dem nahenden Gewitter", ein kleinformatiges Frühwerk von Ferdinand Georg Waldmüller. Und auf sensationelle 280.000 Euro kletterte Theodor von Hörmanns "Das Lederertal bei Znaim". Das 1892 gemalte Werk hatte ob seiner neuartig-modernen Malweise anlässlich einer Ausstellung im Künstlerhaus 1893 die Gemüter erregt. Der auf Leinwand gebannte Skandal brachte jetzt den höchsten Zuschlag der Sitzung. Die überraschendste Ansteigerung verbuchte man für Vlaho Bukovac?s "Reges Treiben auf der Ringstraße". Der Rufpreis des im Jahr 1909 entstandenen Bildes war bei 2000 Euro gelegen, der Hammer fiel dank regem Bieterinteresse allerdings erst bei 32.000 Euro. Ersessene Mitgift Von solchen Ansteigerungen konnte die hauseigene Kollegenschaft am 23. November fast nur träumen. Zumeist verweilte die zugeschlagene Nachfrage an den Arbeiten der Klassischen Moderne und zeitgenössischen Kunst im Bereich der Schätzwerte. Etwa mit 60.000 Euro bei Emil Noldes Berglandschaft mit gelbem Haus (60.000-80.000) und mit 55.000 Euro ereilte dieses lahme Schicksal auch Jean Dubuffet und sein "Visite du domaine" (55.000-65.000). Den wenig überraschenden Akzent setzte einmal mehr ein Blatt von Egon Schiele, das sich ein Bieter aus Übersee für den höchsten Zuschlag des Abends sicherte. Die Gebote für das 1918 entstandene "Sitzende Mädchen" (50.000-70.000) waren unter internationaler Beteiligung bis auf 120.000 Euro geklettert. Und vermutlich hatte hier das Gutachten von Rudolf Leopold dabei als adäquate Mitgift fungiert. Insgesamt wechselte hier 47 Prozent des Angebotes für 1,69 Millionen Euro den Besitzer.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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