Vienna Highlights: Kunst statt Bücher

Nachdem die Parallel Vienna und die viennacontemporary die herbstliche Kunstmesse-Saison eröffnet hatten (das artmagazine berichtete ⤇hier und ⤇hier) folgt nun die Vienna Highlights, die sich in diesem Jahr in die Räumlichkeiten der Österreichischen Nationalbibliothek eingemietet hat. 22 Galerien und Kunsthandlungen hat Messemacher Wolfgang Pelz für eine Teilnahme an der auf zwei Ebenen angelegten Kunstmesse gewinnen können.

Die Räumlichkeiten sind zwar etwas beengt, was aber den Vorteil hat, dass dadurch eine gewisse Konzentration bei der Auswahl der Kunstwerke nötig war. Trotzdem schafft es Helmut Reinisch zwei große Blumenskulpturen von Thomas Stimm und, für eine Grazer Galerie quasi verpflichtend, eine große Leinwandarbeit von Herbert Brandl unterzubringen. Mit 1,8x2,6 Metern kojenwandfüllend ist auch das „Bauernhaus im Waldviertel“ von Franz Grabmayr, das bei Lilly’s Art auf Interessent:innen wartet. Die Enge kommt auch dem Kunsthandel Widder zugute, bei dem eine dicht in Salonhängung gefüllte Wand die Wahl nicht einfach macht. Die Galerie Kopriva setzt wie bei vielen Messeteilnahmen auf eine Einzelschau, die sie der 1942 in Königsberg, Deutschland geborenen und seit den 1960er Jahren in Kärnten lebenden Nanine Burkart widmet.

Die Personale zum Prinzip erhebt eine kleine Sonderpräsentation für die Günther Oberhollenzer, Chefkurator des Künstlerhauses Wien, verantwortlich zeichnet. Aus mehreren hundert Einreichungen hat er neun Positionen ausgewählt, die sehr kleine Stände gegen eine geringe Gebühr bestücken dürfen. Ihre Präsentationen werden außerdem extra von der Messe betreut.

Dass die Auseinandersetzung mit Kunst nicht nur Freude macht, sondern auch fit hält, beweisen gleich drei Galeristen: Manfred M. Lang, Walter Moskat und Erich Spitzbart (Galerie Tanglberg) sind auch mit 85 Jahren noch immer begeisterungsfähige Kunstverkäufer.

Die schmalen Gänge zwischen den Messekojen waren am Eröffnungsabend dicht gefüllt und nach den positiven Meldungen zum großen Interesse beim Galerienfestival curated by, den Verkäufen auf den vorangegangenen Kunstmessen und ersten Auktionen, scheint sich in Wien der Markt wieder zu stabilisieren. Eine kleine, konzentrierte Veranstaltung wie die Highlights mit übersichtlichem Angebot, passt da durchaus gut dazu.

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Eventtipp: Freitag Abend, den 19. September darf die Messe sogar den Prunksaal der Nationalbibliothek bespielen: Dominik Kaschke, Ingo Paulick und Markus Tavakoli bringen das gefeierte Stück „Kunst“ der französischen Autorin Yasmina Reza unter der Regie von Johannes Seilern zur Aufführung.