30. Kunstauktion: Einstieg mit breiter Palette
Die Auktionshäuser im deutschsprachigen Raum haben das erste Halbjahr 2025 mit teils sehr guten Ergebnissen abgeschlossen, wie schon in unserem ⤇ Auktionsrückblick zu lesen war. Den Anfang der Herbstsaison bei zeitgenössischer Kunst machen in Wien diesmal die Ressler Kunst Auktionen.
Mehr als 200 Werke von über 90 Künstler:innen listet der Katalog auf, die am 15. September zu moderaten Rufpreisen unter den Hammer kommen. Das gesamte 20. bis zum 21. Jahrhundert ist mit Arbeiten in der Auktion vertreten, beginnend mit zwei Originalgummischnitten auf einem Blatt von Egon Schiele (Ed. 127/200), entstanden um 1916 zum Rufpreis von € 1.000,-. Aus den Jahren 1932 bzw. 1939 stammen zwei Farblinolschnitte der englisch-kanadischen Künstlerin Sybil Andrews, die vor allem durch ihre modernistische, reduzierte Formensprache international große Anerkennung fand. Der Großteil der angebotenen Kunstwerke stammt allerdings aus dem späten 20. bzw. dem 21. Jahrhundert. Mit 11 Arbeiten am stärksten vertreten ist Hermann Nitsch, von dem ab 1.000 Euro z.B. C-Prints von Aktionen, Lithografien und ein in einem Holzkasten gefasstes Malhemd (€ 12.000,-) zu ersteigern sind.
Von den zehn Künstlerinnen, deren Werke in der Auktion vertreten sind, stellt die große österreichische Malerin Martha Jungwirth fünf Papierarbeiten zu 4.000 bzw. 5.000 Euro und eine 210x137 cm große abstrakte Komposition in Öl auf Karton, die mit einem Rufpreis von € 55.000 auch das Toplos der Auktion bildet.
Platz zwei im Rufpreisranking geht an Günter Brus mit der Bildgeschichte „Phantom Paläste“, die von der Edition Hundertmark im Jahr 1978 herausgebracht wurde. Mindestens 30.000 Euro sind dafür veranschlagt.
Ein kleines Revival bietet die Auktion mit 28 Werken von Vertretern der Wiener Schule des Phantastischen Realismus, darunter Arik Brauers „Die Bildhauer am Bach“ (Öl auf Platte, 31,5 x 47 cm € 28.000,-) und ein Gobelinentwurf von Wolfgang Hutter (€ 1.200,-).
Vom jüngst unerwartet verstorbenen Herbert Brandl listet der Katalog zwei Werke, ein Gemälde aus dem Jahr 2017 (120 x 200 cm, € 28.000) und ein Aquarell auf Papier aus dem Jahr 1992.
Wer sich lieber mit Dreidimensionalen Auseinandersetzt, könnte an Werken von Herbert Flois, Karin Frank, Bruno Gironcoli, Alfred Hrdlicka, Daniel Spoerri, Manfred Wakolbinger und Erwin Wurm Gefallen finden. Die Rufpreise dafür starten bei € 1.000 für ein „Kleines oranges Blatt“ von Herbert Flois und gehen bis € 18.000,- für die „Hutfeder“ von Daniel Spoerri.
Der Einstieg in die Auktionssaison sollte mit dieser wirklich breiten Palette unterschiedlichster Kunstwerke erfolgreich verlaufen.
Mehr Texte von Werner Remm 15.09.2025 17:00
Ressler Kunst Auktionen
1100 Wien, Absberggasse 27, c/o Ostlicht
Tel: +43 1 600 5630, Fax: +43 1 600 56304
Email: auktion@resslerkunst.com
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