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fiera internazionale di arte moderna e contemporanea: Flagship-Store der neuen Generation

Eine Nachlese zur 9. MiArt - Internationale Messe für moderne und zeitgenössische Kunst (13. bis 16. Mai) Wer hätte gedacht, dass es ausgerechnet in der südeuropäischen Metropole der Mode, jener Stadt mit den meisten Flagship-Stores, an entsprechend eleganter oder extravaganter Justierung des Publikums fehlen würde. Jedenfalls ließen die Vernissage-Gäste ihre Prada & Gucci-Roben am Abend des 12. Mai daheim, stattdessen waren für die Eröffnung der 9. MiArt - Internationale Messe für moderne und zeitgenössische Kunst Jeans-T-Shirt-Kombis und Business-Look angesagt. Den Ausstellern wars freilich einerlei und am Ende der Messe (16. Mai) lobte man gar das Niveau der mehr als 34.000 Besucher. Sie hätten über bemerkenswerte Kunstkenntnisse verfügt und in allen Bereichen des Messeangebotes zugelangt: bei Klassischer Moderne und zeitgenössischem Establishment genauso wie in der Anteprima-Sektion, die junge Avantgarde zu erschwinglichen Preisen in den Mittelpunkt stellte. Millionenschwere Eintönigkeit Versierte fanden sogar in der Fontana-de Chirico-Eintönigkeit des Moderneangebotes Gustostücke. Etwa das bei Frediano Farsetti angebotene Laragosta, ein Stillleben vor einer Küstenlandschaft, das Giorgio de Chirico 1922 malte und das trotz des stolzen Verkaufspreises von 1,1 Millionen Euro den Besitzer wechselte. Ein ähnliches Motiv aus den 60er Jahren war hier mit "nur" 75.000 Euro veranschlagt. Des Weiteren gab es im roten Teppichland - die Sektionen Anteprima und Zeitgenössisches waren mit dezentem grau-beige Bodenbelag ausgestattet - aber auch herrlich Humorvolles zu sehen. "Drama in der Kuhwelt", eine kleine Zeichnung Paul Klees von 1915 sollte bei Tega (Mailand) für 200.000 Euro Gefallen finden. Beim Man Ray - Francis-Picabia & Co-Mix der Galerie 1900-2000 (Paris) gab es ein sachlich-surreales "Ballet dinsectes" André Massons aus dem Jahre 1935 zu bewundern. Löwenanteil Zeitgenössisches Von der Größe, der Zahl der Aussteller und den internationalen Attraktivitäten stellte die zeitgenössische Kunst den Löwenanteil dar. Und abseits der Arte Povera-Fraktion fand man an One-Man-Shows gefallen: gleich mehrere der 15 Bilder Hans Hartungs gab Sapone (Nizza) ab. Überhaupt überzeugte das Angebot dieser Sektion durch museale Qualität, wozu die aus Deutschland angereisten Galeristen Hans Mayer (Düsseldorf) oder Sprüth-Magers-Lee (Köln, München, London) einen maßgeblichen Beitrag leisteten - etwa Michael O. Kewenig (Köln) mit einer fulminant platzierten Installation von Mario Merz aus dem Jahr 1995. Frecher gings eine Halle weiter zu, bei Berengo Fine Arts (Murano) beispielsweise, wo die als Innenarchitektin ausgebildete kanadisch-libanesische Künstlerin Maria Kazoun mit einer gelungenen Präsentation überzeugt. Oder Ruggero Maggis (Milan Art Center) Hommage an den vergangenes Jahr verstorbenen französischen Kritiker Pierre Restany, eine Installation, die das Stamm-Hotelzimmer nachempfindet (Mansonis Zimmer Nr. 312), dessen Wände er mit von 19 Künstlern gestalteten Post-its vollpflasterte und die Portionsweise für 30 bis 50 Euro abgegeben wurden. Als einzige österreichische Galerie hatte sich Judit Walker aus Klagenfurt eingefunden und breitete vor dem italienischen Publikum ein visuell gelungenes Ensemble an Arbeiten Bruno Gironcolis aus. Als großer Publikumserfolg erwies sich die erstmals zusammengestellte Sektion Art & Co. Hier gab es Künstlerunikate die Designgeschichte schrieben - wie Giacomo Ballas Ankleidespiegel von 1916 (70.000 Euro) bei Anna Patrassi - oder gerade schreiben, wie die Lampe Idea-Climbers von Giulio Zaccarelli für Italianesting mit erschwinglichen 250 Euro.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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fiera internazionale di arte moderna e contemporanea
13 - 16.05.2004

MIART
20145 Mailand, Fiera Milano, Eingang Porta Sei Febbraio
Tel: +39 02485501
Email: info@fmi.it
http://www.miart.it


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