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20 Jahre Kontrastprogramm

Was für ein Kontrastprogramm: Strahlender Sonnenschein und Chanel-Dinner zum Auftakt des Gallery Weekend Berlin gegen strömenden Regen und Familienausflug beim Spinnereirundgang in Leipzig. Kaum zwei Autostunden trennen die beiden Kunstzentren im Osten Deutschlands, und doch könnten sie unterschiedlicher kaum sein. Während in der Hauptstadt der Schulterschluss mit der Luxusindustrie gesucht wird, bewahrt sich das ehemalige Kunstzentrum der DDR seinen nahbaren Charakter.

In den 20 Jahren seines Bestehens hat sich mit dem zweimal im Jahr stattfindenden Rundgang auf dem Gelände der alten Baumwollspinnerei eine stabile Szene entwickelt, die sich nicht zuletzt aus der lokalen Kaufkraft speist. Tobias Naehring, der gerade die siebte Einzelausstellung mit Malte Masemann bestreitet, konzentriert sich mittlerweile ganz auf seinen Stammsitz und nimmt in diesem Jahr an keiner Messe teil. Vor Ort habe er einen Stamm treuer Sammlerinnen und Sammler aufgebaut, die alle mehr oder weniger seiner Generation angehören, erzählt der 41-Jährige.

Arne Linde gehört mit ihrer Galerie ASPN zu den Pionierinnen des Areals und feiert ihr 20-jähriges Bestehen mit einer Bedeutungserweiterung des Begriffs Leipziger Malerschule. Intellektuell fordernde Farbfeldmalerei der Leipzigerin Franziska Holstein zeigt sie in zum Teil wandfüllenden Formaten. Ähnlich groß gedacht ist die kongeniale Duo-Show von Màrton Nemes und Anselm Reyle bei der Galerie Reiter schräg gegenüber.

Noch größer ist die ortsspezifische Installation von Max Brück bei der Galerie b2, dessen raumfüllende Maschinerie "Prägung" Altkleiderfetzen zu der scheibenförmigen Edition "Sammelfleiß" presst (Auflage 30, je 300 Euro). Naturgemäß das dichteste Gedränge herrscht bei Eigen + Art, wo 20 neue Gemälde von Neo Rauch zu Preisen zwischen 280.000 und 1,4 Millonen Euro zu sehen sind. Bei Kleindienst breitet Rosa Loy ihr aktuelles Werk aus.

Zum 85. Geburtstag sind Hartwig Ebersbach gleich drei Ausstellungen gewidmet - in Halle, in Dessau und in Leipzig in der Galerie Jochen Hempel. Über drei Jahre hat der Künstler an den Gemäldeinstallationen für die Schau gearbeitet. Das Jubeljahr des nicht nur in Deutschland einzigartigen Projekts Baumwollspinnerei bildet den passenden Rahmen.

Alle Details zu den Ausstellunge unter: ⤇ www.spinnerei.de

Mehr Texte von Stefan Kobel

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